„Unser Regenwald ist der Ebersberger Forst!"

Grafing · Bund Naturschutz protestiert gegen Straßenbauprojekte

Die Umweltvereine lehnen die Rodung der beiden alten Eichen in Grafing für die Straßenverbreiterung sowie die geplante Rodung von mehreren Hektar des Ebersberger Forstes für die Umgehungsstraße bei Forstinning ab. Foto: BN

Die Umweltvereine lehnen die Rodung der beiden alten Eichen in Grafing für die Straßenverbreiterung sowie die geplante Rodung von mehreren Hektar des Ebersberger Forstes für die Umgehungsstraße bei Forstinning ab. Foto: BN

Grafing · Vor kurzem versammelten sich Aktive des BUND Naturschutz in Bayern e.V., der Schutzgemeinschaft Ebersberger Forst e.V., der Bürgerinitiative St2080 – Schwaberwegen und Moos e.V. und der Landschaftsschutz Ebersberger Land e.V. auf der geplanten Umgehungsstraßentrasse durch den Ebersberger Forst, um erneut gegen die umstrittenen Verkehrsprojekte im Landkreis Ebersberg und im speziellen in Grafing und bei Forstinning zu mobilisieren.

Die Umweltvereine lehnen die Rodung der beiden alten Eichen in Grafing für die Straßenverbreiterung sowie die geplante Rodung von mehreren Hektar des Ebersberger Forstes für die Umgehungsstraße bei Forstinning ab. Trotz eines Artenschutzvolksbegehren bei dem 22 Prozent der Landkreisbevölkerung unterschrieben haben und zwei Onlinepetitionen die den Erhalt der beiden Eichen (über 1.300 Unterstützer im Landkreis) und des Landschaftsschutzgebietes Ebersberger Forst (über 7.000 Unterstützer im Landkreis) fordern, tritt der Kreistag nicht entschieden für den Artenerhalt und gegen den Flächenfraß der mit beiden Straßenbaumaßnahmen auf Kosten des Klima-, Natur- und Artenschutzes einhergeht, ein.

„Unser Regenwald ist der Ebersberger Forst! Ihn müssen wir schützen – ohne irgendwelche faulen Kompromisse“, so der Vorsitzende der Bürgerinitiative St2080 e.V. Dr. Ludwig Seebauer „Wer sich als Wald- und Naturschützer darstellt, aber zugleich im eigenen Landkreis plan- und gedankenlos Bäume fällt und Natur unwiederbringlich zerstört, ist unglaubwürdig. Und zwar egal, ob es um eine 300-jährige Eiche bei Grafing oder wie hier in Schwaberwegen um mehr als hunderte alte Biotopbäume sowie streng geschützte Tiere und Pflanzen im Landschaftsschutzgebiet geht“.

„Corona hat‘s gezeigt: Der Ebersberger Forst ist in vollem Umfang systemrelevant. Für Mensch, Artenvielfalt und Klimaschutz! Kerstin Mertens Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Ebersberger Forst „Wieviel muss eigentlich noch passieren, bis die Verantwortlichen merken, so kann es nicht weitergehen?“ Fragt sich Eva-Maria Wirth BN-Ortsvorsitzende von Forstinning. „Alle unsere Maßnahmen im Großen wie im Kleinen müssen an Artikel 151 der bayerischen Verfassung gemessen werden. Dieser besagt, „Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl, insbesondere der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle und der allmählichen Erhöhung der Lebenshaltung aller Volksschichten.“ Das bedeutet wir brauchen kein Straßenbauamt, sondern ein Mobilitätsamt. Erst wenn wir begreifen, dass das oberste Maxim sein muss, den öffentlichen Raum gemeinsam zu gleichen Rechten zu nutzen, werden wir einen zukunftsweisenden Schritt in die richtige Richtung tun.“

„Die beste und wichtigste Maßnahme zum Umwelt- und Klimaschutz, die wir hier vor Ort im Landkreis Ebersberg alle gemeinsam verwirklichen können und müssen, ist der bedingungslose uneingeschränkte Erhalt der Integrität des Ebersberger Forstes.“ Catrin Dietl, Landschaftsschutz Ebersberger Land e.V.

Artikel vom 15.07.2020
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