Slowakische Diebesbande festgenommen

Mit Ko-Tropfen zum Ziel

Wiesn-Report · Jedes Jahr zur Oktoberfestzeit werden von der Münchner Polizei vermehrt Taschendiebstähle registriert. Nun konnten drei slowakische Staatsbürger festgenommen werden, die bereits nachweislich 1999 ihr Unwesen auf der Wiesn trieben.

Die Täter reisten auch heuer wieder an, um betrunkene Besucher auszunehmen. Die Tätergruppe arbeitet auf dem Gebiet der Prostitution, des Diebstahls und Raubes durch Beibringung von sogenannten Ko-Tropfen. Die Arbeitsweise ist gewöhnlich immer dieselbe. Die weiblichen Gruppenmitglieder sprechen Betrunkene auf der Wiesn an und fordern sie unverblümt und durch eindeutige Berührungen zum schnellen Geschlechtsverkehr auf. Bei günstiger Gelegenheit ziehen sie ihnen dann die Geldbörse aus der Tasche. Sollte dies nicht beim ersten Mal gelingen, werden die angesprochenen Männer mit in Innenstadtlokale genommen. Hier bietet man ihnen Getränke an, in welche Ko-Tropfen beigemischt sind.

So wurde 1999 ein 45-Jähriger Kaufmann Opfer dieser Diebesbande. Er ging nach dem Besuch des Oktoberfestes in eine Gaststätte, verlor hier das Bewußtsein und wachte erst wieder im Krankenhaus auf. Anschließend vermisste er seine Wertsachen, wie eine wertvolle Uhr sowie einen Brillantring im Gesamtwert von ca. 40.000 DM. Die nachfolgenden Ermittlungen der Fachdienststelle richteten sich gegen eine slowakische Tätergruppe.

Da anzunehmen war, dass diese auch heuer das Oktoberfest »besuchen« würden, führte man entsprechende Überwachungsmaßnahmen durch. Diese führten nun am Dienstag, 26.9.2000, gegen 2.10 Uhr, in der Bayerstraße zur Festnahme von drei slowakischen Tätern. Es handelt sich um eine 33-Jährige Frau sowie um zwei Männer im Alter von 36 und 29 Jahren. Zumindest die Frau kommt nach ersten Ermittlungen eindeutig als Täterin für die Tat von 1999 in Frage. Die beiden Männer dürften auch damals ihre Begleiter gewesen sein und die entwendeten Gegenstände sofort übernommen haben. Erfahrungsgemäß werden Anzeigen erst nach der Wiesn-Zeit erstattet. Auch dürfte die Dunkelziffer auf diesem Gebiet relativ hoch eingeschätzt werden, da viele Männer keine Anzeige erstatten.

Die Kriminalpolizei hofft nun nach Veröffentlichung der Lichtbilder dieser Tätergruppe, dass sich weitere Geschädigte hier melden. Entsprechende Personen werden gebeten, umgehend die Münchner Polizei, Telefon 29 10-0, bzw. jede andere Polizeidienststelle anzurufen.

Artikel vom 04.10.2000
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