Die neuen Bürgermeistertrios

Drei Bürgermeister und Gemeinderäte in Haar und Grasbrunn vereidigt

Haar (v.l.): 3. Bürgermeisterin Katharina Dworzak, 1. Bürgermeister Andreas Bukowski, 2. Bürgermeister Ulrich Leiner; Grasbrunn (v.l.): 2. Bürgermeister Detlef, 1. Klaus Korneder, 3. Hannes Bußjäger. Fotos: Gemeinde Haar / Wolfgang Mende

Haar (v.l.): 3. Bürgermeisterin Katharina Dworzak, 1. Bürgermeister Andreas Bukowski, 2. Bürgermeister Ulrich Leiner; Grasbrunn (v.l.): 2. Bürgermeister Detlef, 1. Klaus Korneder, 3. Hannes Bußjäger. Fotos: Gemeinde Haar / Wolfgang Mende

Haar/Grasbrunn · Es war eine besondere konstituierende Sitzung im Bürgersaal - geprägt von feierlichen Momenten jedoch gepaart mit Distanzvorschriften und Mund-Nasenbedeckung.

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Letztere Pflicht machte sich der neue Bürgermeister Andreas Bukowski zur Kür: Er schenkte zu Beginn allen Räten eine Maske bestickt mit dem Haarer Gemeindelogo. Die feierlichen Vereidigungen durften jedoch von Angesicht zu Angesicht vorgenommen werden.

Insgesamt 15mal erklang der Eid im Bürgersaal der Gemeinde Haar: Zwölf der 30 Gemeinderatsmitglieder traten ihr Amt zum ersten Mal an und schworen auf das Grundgesetz und die Bayerische Verfassung. Auch das Bürgermeistertrio wurde vereidigt: Als ältestes Gemeinderatsmitglied nahm Peter Paul Gantzer Andreas Bukowski den Amtseid zum Ersten Bürgermeister ab, die Amtskette musste sich der neue Rathauschef aufgrund von Corona allerdings selbst umlegen. „Ich bin jetzt schon etwas stolz und gerührt, diese Kette tragen zu dürfen“, betonte Bukowski.

Stellvertreter sind Leiner und Dworzak

Um die nächsten Vereidigungen vornehmen zu können, mussten zunächst Andreas Bukowskis Stellevertreter von der Gemeinderatsrunde gewählt werden. Für den Posten des zweiten Bürgermeisters schickten Bündnis90/DieGrünen Dr. Ulrich Leiner ins Rennen, der bei der Wahl als grüner Bürgermeisterkandidat angetreten war. Die SPD setzte auf die bisherige zweite Bürgermeisterin Katharina Dworzak. Sie unterlag Leiner mit 10 zu 21 Stimmen und wurde schließlich mit 24 Ja-Stimmen und sieben ungültigen Stimmzetteln zur dritten Bürgermeisterin gewählt.

Ein Auge auf die Finanzen

In seiner Antrittsrede betonte Bürgermeister Andreas Bukowski zum einen, wie sehr er sich auf die kollegiale Zusammenarbeit im Gremium und mit der Verwaltung freut, verschwieg aber auch nicht, wie schwierig die Zeiten sein werden. „Was liegt nun vor uns, in diesen verrückten Zeiten?“, fragter er. „An erster Stelle steht das Bewahren unser aller Gesundheit. Auch wenn es uns einiges abverlangt. Nicht minder wichtig ist es aber, auch unsere sozialen, gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Errungenschaften zu bewahren. Vor allem letztere, die uns unseren finanziellen Spielraum geben, gilt es nach Kräften zu unterstützen und zu fördern. Denn ohne eine funktionierende Wirtschaft ist alles nichts.“ Jede Krise berge auch Chancen und die solle man ergreifen.

Initiativkreise für neue Ideen und Impulse

Außerdem kündigte Bürgermeister Bukowski eine Neuerung an: Neben Bauausschuss und Haupt-, Umwelt- und Werkausschuss soll es künftig auch neue Ansätze geben, kreative Ideen und Lösungen zu entwickeln. „In der kommenden Amtsperiode werden sich aus dem Gemeinderat heraus sogenannte Initiativkreise zu verschiedenen Themen, wie z.B. Wohnen bilden. Jede Partei im Gemeinderat kann dazu ein Gemeinderatsmitglied in einen solchen Kreis entsenden. Der Wunsch wäre es, dass aus diesen Kreisen eine Menge neuer Ideen und Impulse kommen, die wir dann gemeinsam, hier im Gemeinderat, aber auch in den Ausschüssen, diskutieren und, sofern wir diese für nützlich befinden, auf den Weg bringen wollen“, erklärte der Bürgermeister in seiner Antrittsrede. Auf dieses Projekt freue er sich ganz besonders und sei gespannt, welche Ideen in der kommenden Zeit diskutiert werden dürfen.

Vereidigung in Grasbrunn

In der konstituierenden Sitzung am vergangenen Dienstag, 12. Mai, wählte der Gemeinderat Grasbrunn Detlef Wildenheim (CSU) zum Zweiten und Hannes Bußjäger (FWG) zum Dritten Bürgermeister, die in Zukunft den Ersten Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) vertreten. Während Bußjäger die Wahl mit 14:7 Stimmen gegen Uli Hammerl (SPD) für sich entschied, musste für den Zweiten Bürgermeister ein neuer Wahlvorgang vorgenommen werden.

Im ersten Wahlgang hatten beide Bewerber 10:10 Stimmen. Eine Stimme fiel auf Bernhard Bauer (CSU). Im zweiten Wahlgang konnte Wildenheim sich gegen Ursula Schmidt (CSU) mit 11:9 Stimmen durchsetzen. Eine Stimme wurde ungültig gegeben. Im Anschluss wurden die neuen Mitglieder des Gemeinderates Grasbrunn mit Sven Blaukat (FDP), Markus Mende (SPD), Maximilian Moser (CSU), Mitchell Nelson (Grüne) , Gabriele Segenschmidt (FWG) und Detlef Wildenheim (CSU) vereidigt.

Ursula Schmidt trat paar Tage später, am Freitag, 15. Mai, nach 19 Jahren CSU-Mitgliedschaft, mit sofortiger Wirkung aus dem CSU Ortsverband Grasbrunn aus. In ihrer Erklärung hieß es: "Eine Zusammenarbeit mit dem Ortsvorsitzenden der CSU Grasbrunn sehe ich aufgrund unüberbrückbarer Differenzen leider nicht mehr gegeben. Ebenso ist eine Zusammenarbeit mit dem Fraktionsvorsitzenden auf vertrauensvoller Basis unmöglich.

Gerade in der aktuellen und wohl auch weiterhin kommenden wirtschaftlichen Krise muss eine zielgerichtete Politik zum Wohle aller Grasbrunner Bürgerinnen und Bürger zur Bewältigung im Vordergrund stehen, um die Lebensqualität eines Jeden hier zu erhalten und zu steigern. Das kann m.E. nach nur in einem gemeinsamen und konstruktiven Miteinander zielführend erreicht werden." Ihr Gemeinderatsmandat nimmt sie weiterhin als parteifreies Mitglied im Gemeinderat wahr.

"Wir haben ein ambitiöses politisches Programm, unsere 5-Säulen und 15 Initiativen für die aktuelle Legislaturperiode gemeinsam und auch mit Ursula Schmidt erarbeitet. Wir haben gehofft, auch die Umsetzung mit ihrer weiteren Unterstützung anpacken zu können. Wir bedauern den Parteiaustritt, bei der Neuausrichtung der CSU hätten wir Sie gerne an Bord gehabt. Wir wünschen Frau Ursula Schmidt für die private wie politische Zukunft alles Gute", teilte der CSU Ortsverband Grasbrunn zum Parteiaustritt von Ursula Schmidt mit.

Artikel vom 20.05.2020
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