Gorenzel wirbt um Verständnis bei Fans

Akzeptanz für »Geisterspiele«

Sucht Dialog mit Anhängern: Günther Gorenzel. Foto: Anne Wild

Sucht Dialog mit Anhängern: Günther Gorenzel. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Der Sport-Geschäftsführer des TSV 1860 München, Günther Gorenzel, will bei den Mitgliedern und Fans seines Klubs um Anerkennung für den Plan des DFB werben, die Dritte Liga mit sogenannten Geisterspielen fortzusetzen. Eine Abstimmung unter den Vereinen ergab eine knappe Mehrheit für den Wunsch nach Wiederaufnahme der Saison. Deutschlandweit hatte sich zuvor ein Großteil der organisierten Fanszenen Mitte April in einem offenen Brief gegen ein Spielmodell unter Ausschluss von Zuschauern ausgesprochen. Darunter auch die Ultras der »Münchner Löwen«.

Es gelte jetzt alle ins Boot zu holen, sagte Gorenzel in einer Videopressekonferenz vergangene Woche und versprach: »Wir werden auch in den Dialog mit unseren Fans treten.« Diese hatten in einer Veröffentlichung argumentiert, die Verbände sollten die Herausforderung in der Krise als Chance begreifen und »die Phase einer von der restlichen Gesellschaft komplett entkoppelten Fußballwelt« beenden. Weiter heißt es von Seiten der Anhänger, eine kommende Lösung müsse »maximal solidarisch sein«. Es dürfe unter den Vereinen »keine Krisengewinner- und verlierer« geben. Die Diskussion über grundlegende Reformen, um den Profifußball nachhaltiger und wirtschaftlich krisensicherer zu gestalten, müsse jetzt beginnen. »Sie darf nicht nur von Fans und Journalisten geführt werden, sondern ist die zentrale Aufgabe der Verantwortlichen der Clubs und Verbände«, appellieren die Fans.

Als einer der angesprochenen Verantwortlichen macht sich Gorenzel Gedanken. Von ihm sollen einige der Reformvorschläge für die Dritte Liga stammen, die im Verband derzeit diskutiert werden. So schwebt dem Löwen-Geschäftsführer unter anderem eine stärkere Prägung der Dritten Liga als Ausbildungsstaffel für Jungprofis vor, verriet er im Pressegespräch. Gorenzel hält eine Fortsetzung der laufenden Saison in der Dritten Liga ohne Zuschauer für unabdingbar: »Nach Meinung der Experten ist das die einzige Möglichkeit, um in den kommenden Wochen und Monaten überhaupt wieder Profifußball auszuüben.« Andernfalls sei die Dritte Liga als Profiliga für die Zukunft nicht zu bewahren.

(as)

Artikel vom 05.05.2020
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