Ehemaliger Luftwaffenbunker in der Zeillerstraße

Riesige Betonquader markieren auf dem Grundstück an der Zeillerstraße die Lage des ehemaligen Luftwaffenbunkers, der Anfang der 40er Jahre dort gebaut wurde. Foto: hw

Grünwald · Wer an der Zeillerstraße 8 in Grünwald, nur einen Steinwurf von der Burg Grünwald, vorbei kommt, wird sich fragen, wozu die mächtigen Steinquader gedacht sind, die dort auf dem Grundstück platziert sind.

Diese Steinquader gehören zum ehemaligen Luftwaffenbunker, der Anfang der 1940er Jahre dort in Stahlbetonweise erbaut wurde.
Platz finden dort auf etwa 270 Quadratmeter maximal 375 Personen. Nach dem Krieg wurde der Bunker zu Zeiten des Kalten Krieges als ABC-Schutzraum umgewidmet.

2015 wurde er schließlich von der Bundesrepublik Deutschland meistbietend an den Immobilienhändler Manfred Rübesam verkauft, der dort seine eigene Burg bauen wollte. Die Planungen für ein neugotische Villa wurden vom Landratsamt aber schließlich abgelehnt, weil die denkmalgeschützte Burg auf der gegenüberliegenden Straßenseite nicht in Konkurrenz zu einem derartig imposanten Bauwerk stehen sollte.

Aus dem ehemaligen Bunker wollte der neue Besitzer eine Tiefgarage machen. Die Pläne wurden aber schließlich vom Landratsamt München abgelehnt. Da Manfred Rübesam im Jahr 2017 verstarb ruhen derzeit die weiteren Pläne. Die markanten Steinquader erinnern noch an die dunkle Vergangenheit dieses Ortes. Nicht unweit von der Zeillerstraße, am Isarhang unter Bäumen versteckt, ist heute noch einer der beiden Bunkereingänge zu sehen. Damit Unbefugte nicht auf dumme Gedanken kommen, wurde dieser Eingang von der Gemeinde Grünwald zugeschüttet.

Wer noch mehr spannende Fakten über die Geschichte Grünwalds im Dritten Reich erfahren möchte, dem sei die Lektüre von Hella Neusiedl-Hubs eben erschienen Buch: "Spuren der Grünwalder Vergangenheit 1933 -1945" ans Herz gelegt.

Das Buch ist über die Grünwalder Autorin zu beziehen. Zu erreichen ist sie unter der E-Mail: hella.neusiedl-hub@t-online.de oder unter Tel. 6415617. Das Buch kostet 20 Euro.

Artikel vom 15.04.2020
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