Presseecho lässt Bewerbungen ins Haus flattern

Aufwind für Gartenwacht

Das idyllische Bild des Englischen Gartens soll erhalten bleiben.	Foto:ds

Das idyllische Bild des Englischen Gartens soll erhalten bleiben. Foto:ds

Schwabing · Seit über zweihundert Jahren erfreut er Münchner, »Zugroaste« und Touristen: der Englische Garten. Seit Generationen dient er Einheimischen und Gästen als Freizeitspaß, Erholung und Entspannung.

Doch ein immer größer werdender Müllberg, die Verkotung durch freilaufende Hunde und die Zerstörung der Parkeinrichtungen durch rüpelhafte Rowdies lassen Zweifel aufkommen, ob dies noch lange der Fall sein wird. Dies ist besonders Thomas Köster ein Dorn im Auge. Als Vorstand der Verwaltung des Englischen Gartens liegt ihm die Ordnung in diesem Münchner Wahrzeichen besonders am Herzen.

Deshalb möchte er, wie kürzlich berichtet, zusammen mit der Münchner Polizei eine Sicherheitswacht einrichten, die im Park patrouillieren soll.

»Wir wollen aber keine Hilfssheriffs. Und genausowenig wollen wir eine »Bürgerwehr«, betont Köster. Das Ziel sei, eine Gartenwacht zu organisieren, die aus engagierten Bürgern bestehe.

Das hatte man auch schon versucht, indem man das Thema an die Öffentlichkeit brachte. Doch die Großzahl der ohnehin schon wenigen Bewerber wurde bei der Auswahl durch die Polizei wegen mangelnder Eignung ausgemustert.

»Die Bewerber sollten volljährig sein, über eine gute körperliche Fitness verfügen und einen einwandfreien Leumund besitzen«, erklärt Polizeisprecher Peter Reichel. »Außerdem sollten sie offen und ehrlich sein und Informationssuchenden Auskunft geben können«, ergänzt Verwaltungsvorstand Köster.

Mit diesen Voraussetzungen im Sinn versuchte man dann einfach nochmal den Schritt an die Öffentlichkeit, da die Bewerberzahl nach dem ersten Aufruf so gering gewesen war. Und der Erfolg blieb diesmal nicht aus. Innerhalb der ersten zwei Tage hatten sich über 40 Bürger gemeldet. Köster ist über die Resonanz hocherfreut und hat die Unterlagen postwendend an die zuständige Polizeiinspektion 13 (Schwabing) weitergeleitet.

Nun liegt es an dieser, die Bewerbungen auszuwerten. Die potenziellen Gartenwächter werden dann von der Polizei in mehrstündigen Kursen ausgebildet. Gerade der richtige Umgang mit der neu erworbenen Verantwortung soll dabei geschult werden.

Denn die Rechte und Pflichten sind durchaus weitreichend. So dürfen z.B. Personenkontrollen durchgeführt und Platzverweise ausgesprochen werden. Außerdem tragen die Gartenwächter ein Funkgerät mit direkter Verbindung zur Schwabinger Polizei mit sich. Das alles sind schon mehr Rechte, als jeder private Sicherheitsdienst hat, betont Reichel.

Und ganz umsonst müssen die Rundgänge auch nicht gemacht werden. Sieben Euro pro Stunde erhalten die Freiwilligen. Dafür sollen sie dann zu gut besuchten Zeiten – also am Wochenende oder warmen Sommerabenden – im Park patrouillieren. So leisten die Gartenwächter einen Beitrag, den Englischen Garten wieder zu dem sauberen, ruhigen und erholsamen »Volksgarten« zu machen, als der er vor gut zwei Jahrhunderten gegründet wurde.

Die Bewerbungsunterlagen sind bei der Polizeiinspektion 13, Johann-Fichte-Str. 6, erhältlich. Weitere Informationen erhalten Interessierte unter der Telefonnummer 089 / 36 05 60 ta

Artikel vom 25.04.2002
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