Die Angst vor der Insolvenz

Keine direkte wirtschaftliche Hilfe für Klubs der Dritten Liga: DFB rudert zurück. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Die meisten Klubs der Dritten Liga bangen in der Corona-Krise um ihre Liquidität. Kaum ein Verein verfügt über nennenswerte finanzielle Rücklagen. Die Schieflage ist dramatisch und die Angst vor einer möglichen Zahlungsunfähigkeit ist allerorts spürbar. Doch der Hoffnung auf die angekündigte schnelle Hilfe vom Deutschen Fußball-Bund (DFB), der diese Spielklasse organisiert, ist bei vielen Drittligisten Ernüchterung gewichen.

Eine direkte Unterstützung durch den Verband wird es nämlich nicht geben. Von den durch DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge noch zu Beginn der Corona-Krise in Aussicht gestellten »Überbrückungshilfen um Liquiditätskrisen zu vermeiden« ist keine Rede mehr. Die Gewährung von Krediten an Vereine, heißt es mittlerweile beim Verband, sei aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Man habe sich in der Frage bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erkundigt und sei abschlägig beschieden worden.

Osnabrügge sagt auf der Website des DFB, der Fußball müsse »in der Erwartungshaltung realistisch bleiben – so schwer das auch fallen mag«. Kein Vorhaben scheitere am fehlenden Willen. Der Verband sei an rechtliche und steuerliche Vorgaben gebunden. »Wir dürfen Vereine nicht direkt bezuschussen. Aber wir können es auch wirtschaftlich nicht.« Man prüfe dennoch verschiedene Maßnahmen, »um die Liquidität der Klubs unserer Spielklassen aufrecht zu erhalten«. Weiter erörtert der DFB-Schatzmeister: »Unser oberstes Ziel bleibt, den Spielbetrieb nach der Krise wieder aufnehmen zu können. Dabei ging und geht es niemals um Zuschüsse. Solche Zuschüsse sind uns steuerrechtlich nicht erlaubt, weil die Mittel des DFB gemeinnützig gebunden sind und ausschließlich für gemeinnützige Zwecke verwendet werden dürfen.«

Immerhin im Lizenzierungsverfahren für die kommende Saison will der DFB seine Kriterien für die Klubs lockern und »krisenbedingte wirtschaftliche Folgen im Rahmen der Zulassung richtig einordnen«.

(as)

Artikel vom 31.03.2020
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