Eine alternativlose Entscheidung

EHC Klostersee: Sportliches Sahnehäubchen fällt wegen Corona-Virus aus

Cheftrainer Dominik Quinlan ist trotz allem zufrieden mit der sportlichen Saisonbilanz seiner Truppe.  Foto: smg

Cheftrainer Dominik Quinlan ist trotz allem zufrieden mit der sportlichen Saisonbilanz seiner Truppe. Foto: smg

Grafing · Vor genau einer Woche am Mittwochabend lief der Betrieb im Grafinger Eisstadion noch „normal“. Zumindest nach außen hin, denn die Bayerliga-Truppe des EHC Klostersee trainierte zwar noch, war aber zu diesem Zeitpunkt von der sofortigen Beendigung der Saison aufgrund der behördlichen Auflagen wegen des neuartigen Corona-Virus schon in Kenntnis gesetzt.

EHC Klostersee - Eishockeyclub in Grafing
Südbayer. Eishockeyverein in Grafing b. München, mit vereinseigener Spielstätte (1.730 Plätze, davon 175 Sitzplätze)

Bereits das Playoff-Viertelfinale am vergangenen Wochenende fiel ins Wasser, die Grafinger wären auf den ERC Bulls Sonthofen getroffen.

Es war quasi ein lockeres Abtrainieren, nachdem bereits am Tag davor die DEL und DEL2 ihren Spielbetrieb eingestellt hatten und dann der Deutsche Eishockeybund (DEB) und die Landesverbände entsprechend nachzogen. Den kompletten Meisterschaftsbetrieb aller Nachwuchsteams im Zuständigkeitsbereich bis rauf zur U20 hatte der Bayerische Eissportverband (BEV) schon davor gecancelt. „Das ist natürlich schade, aus gegebenen Anlass aber einfach so zu akzeptieren und wohl alternativlos“, erklärte Trainer Dominik Quinlan in einer ersten Stellungnahme, nachdem er von Präsident Sascha Kaefer von der fernmündlichen Weisung durch BEV-Ligenleiter Frank Butz informiert worden war.

Alle sportlichen Entscheidungen sind noch offen

Was das Sportliche betrifft, entfallen damit alle Entscheidungen über Auf- und Abstieg über alle Ligastufen hinweg. Ob nun die Ligazugehörigkeit zum Beginn der nun vorzeitig beendeten Saison auch für die Spielrunde 2020/21 Gültigkeit hat oder beispielsweise am Schnittpunkt Bayernliga / Oberliga Süd die beendet gewesene Verzahnungsrunde gewertet wird (womit Sonthofen die Drittligazugehörigkeit gehalten hätte, Höchstadt aber ab- und Miesbach aufgestiegen wäre), ist längst noch nicht klar.

Von Seiten des BEV wurde diesbezüglich vorab erklärt, man werde die getroffene Entscheidung für die Einteilung der Ligen zur kommenden Saison selbstverständlich berücksichtigen. Aufgrund der unterschiedlichen Erwartungen dämmert manchen Eingeweihten – wie immer die Verbandsentscheidung auch ausfällt – schon jetzt, dass es zu „Härtefällen“ kommen wird. „Wir können nur hoffen, dass alle vernünftig bleiben und die getroffenen Entscheidungen akzeptieren“, sagt Quinlan. Wer mit der Szene vertraut ist, ahnt jedoch schon jetzt: Es steht wohl ein sehr heißer Sommer mit viel Ärger und Streit bevor, was die nun sportlich nicht mehr zu treffenden Entscheidungen angeht. smg

Artikel vom 17.03.2020
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