Kulturschaffende brauchen auch in Zukunft einen Platz

Spaziergang durch das Werksviertel

Stadtratskandidat David Süß im Atelier von Patricia Wich. Foto: oh

Stadtratskandidat David Süß im Atelier von Patricia Wich. Foto: oh

Berg am Laim/Trudering · Über 60 Menschen hatten das Angebot des Grünen Ortsverbands Berg am Laim/Trudering/Riem wahrgenommen und nahmen an dem Stadtteil-Spaziergang durch das Werksviertel Mitte teil. Zur besseren Verständlichkeit für Menschen mit Hörbehinderungen wurden im Vorfeld Infoblätter mit den wichtigsten Informationen über die Geschichte Berg am Laims und des Werksviertels zum Mitlesen ausgeteilt.

Zu Beginn skizzierte die Historikerin Constanze Kobell (Kandidatin für den Stadtrat, Listenplatz 27) die Geschichte Berg am Laims, wobei sie mit der Entstehung der Lehmschicht in der Würmeiszeit und den später entstandenen Lehm-Ziegeleien in der Gegend begann. Sie machte darauf aufmerksam, dass die ertragreichen Lehmvorkommen um 1900 in Berg am Laim versiegten, ein Beispiel dafür, dass manche kostbaren Ressourcen der Natur nicht unendlich sind.

Sie schilderte, dass es auch um 1900 durch den Bau der Eisenbahntrasse und dem massiven Bevölkerungszuwachs es schon Klagen wegen zu viel Verkehrs und neu entstandenen Hochhäusern gab. Constanze Kobell: „Die Themen, die uns heute hier im Viertel beschäftigen sind also nicht neu. Wir müssen uns immer wieder diesen Herausforderungen stellen und sie so lösen, dass ein harmonisches Zusammenleben möglich ist.“

Danach führte David Süß (Kandidat für den Stadtrat, Listenplatz 36) über ein Stück des Areals des Werksviertels Mitte und schilderte, wie er zu Zeiten des Kunstpark Ost hier den Techno-Club Ultraschall betrieb. David Süß „Die Stadt muss auch weiterhin günstige Räume zur Zwischennutzung zur Verfügung stellen, damit junge Kulturschaffende die Möglichkeit haben, sich auszuprobieren.“

Danach wurde die große Besuchergruppe in kleinere Gruppen aufgeteilt. In kleineren Gruppen konnten die Besucherinnen und Besucher die Künstlerinnen Kristin Brunner, Margarete Henze und Patricia Wich in ihren Ateliers im Werk 3 besichtigen. Dank des Engagements des Pfanni-Erben Werner Eckart sind die Mieten dieser Ateliers erschwinglich. Die Künstlerinnen zeigten ihre Arbeiten und sprachen auch über politische Themen.

Kristin Brunner: „In München fehlen günstige Ateliers für Kunstschaffende. Die Stadt macht hier schon sehr viel, sie könnte allerdings auch mehr Privatleute motivieren, ihre Räume für Kunstschaffende günstig zur Verfügung zu stellen.“ Um 13 Uhr endete die Veranstaltung. Da inzwischen die Sonne herausgekommen waren, ließen viele Teilnehmende den gelungenen Spaziergang bei einem Kaffee auf der Sonnenterrasse am Knödelplatz ausklingen.

Artikel vom 14.03.2020
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