Vortrag Heimatkundekreis Zorneding am 18. März

Zorneding · Feldkreuze erzählen Geschichten

Das „Schmidkreuz“ in Pöring. Foto: VA

Das „Schmidkreuz“ in Pöring. Foto: VA

Zorneding · Hinter jedem der Kreuze steht eine besondere Geschichte. Es gibt vielfache Gründe für deren Errichtung. Altbürgermeister Franz Pfluger berichtet darüber in einer Veranstaltung des Heimatkundekreises Zorneding e.V. Der Vortrag, ergänzt mit vielen alten und aktuellen Fotos, findet am Mittwoch, 18. März, um 19.30 Uhr im Gasthof Neuwirt in Zorneding statt.

Feldkreuze sind ein besonderes kulturelles Erbe, verbunden mit Glauben und Tradition. Ab dem 16. Jahrhundert, in den Zeiten der Gegenreformation, wurde die Präsenz der katholischen Kirche verstärkt in die Öffentlichkeit getragen, so zum Beispiel auch durch Bildstöcke und Feldkreuze. Diese weisen auf die Volksfrömmigkeit in früheren Zeiten hin: Bitte in großer Not, Dank für erwiesene Hilfe und Gebetserhörungen oder für die glückliche Heimkehr aus Krieg und Gefangenschaft oder um Schutz gegen Unwetter zu erhalten. Bei Fronleichnamsprozessionen und kirchlichen Flurumgängen ist es üblich an einzelnen Kreuzen immer eine Station zum Gebet einzulegen.

Die Säkularisation der Jahre 1802/1803 brachte nicht nur die Enteignung der Kirche und die Auflösung der Klöster mit sich, sondern es wurden auch Zeichen der öffentlichen Volksfrömmigkeit strengstens verboten. Bittgänge, Prozessionen und Wallfahrten hat man untersagt und Feldkreuze sowie Wegkapellen zerstört. Die Steine letzterer sollten dann Ruhebänken für müde Wanderer werden! Doch schon zwei Jahrzehnte später wurden wieder Feldkreuze aufgestellt, denn der zu dieser Zeit regierende König Ludwig I. hat durch Wiederbesinnung auf Kirche und Religion, auch die gewohnte Volksfrömmigkeit erneut in all ihren Ausprägungen zugelassen.

Feldkreuze sind in allen vier Ortsteilen vorhanden: In Zorneding zehn, Pöring sieben, Ingelsberg drei und Wolfesing eines. Darunter sind einige alte Kreuze aus Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts, aber auch eine ganze Reihe neuerer Kreuze, davon außerdem solche, die ältere ersetzt haben. Manche Feldkreuze wechselten mehrfach den Standort aus verschiedenen Gründen (so z.B. das 1940 aufgestellte Wimmer-Kreuz mit zwei früheren Standorten in Zorneding und dem jetzigen in Pöring).

An diesem Abend kann man mit dem Heimatkundekreis auf einen Spaziergang durch die Gemeinde Zorneding gehen und sich zu den einzelnen Kreuzen näheres zu ihrer Geschichte und Entstehung erzählen lassen, so dass man in Zukunft mit anderem Wissen und Gedanken daran vorbeigehen kann. Und wie immer ist bei den Veranstaltungen des Heimatkundekreises der Eintritt frei.
Hans-Joachim Lang

Artikel vom 07.03.2020
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