Der Tag der Liebenden

Warum den Valentinstag nicht einmal in der Kirche feiern?!

Pfarrer Joachim Rohrbach und seine Frau, die Sängerin Lila, freuen sich, bei einem der zahlreichen Valentinstagsgottesdiensten von der Liebe singen zu dürfen. Foto: Privat

Pfarrer Joachim Rohrbach und seine Frau, die Sängerin Lila, freuen sich, bei einem der zahlreichen Valentinstagsgottesdiensten von der Liebe singen zu dürfen. Foto: Privat

München · Es gibt bestimmte Tage im Jahr, die sollte man auf keinen Fall vergessen, sonst könnte in den zwischenmenschlichen Beziehungen das Thermometer unter Null fallen. Geburts- und Hochzeitstage gehören ohne Zweifel dazu.

Beim Valentinstag, am 14. Februar, scheiden sich die Geister: Für die einen ist er ein wichtiges Datum im Kalender, die anderen sind überzeugt, sie würden auch sonst nicht mit Zuneigungsbeweisen geizen und benötigten dafür keinen Extra-Tag. Dennoch sagt der Volksmund nicht umsonst: "Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft" und der Liebe schaden sie ebenfalls auf gar keinen Fall.

Es müssen ja auch keine teuren und großen Geschenke sein. Blumen sind nach wie vor eine schöne Geste, um zu sagen: Ich habe an dich gedacht und du bist mir wichtig. Im Februar kann man vor allem mit bunten Frühjahrsblumen wie beispielsweise Tulpen punkten. Die sind unkompliziert, verbreiten Fröhlichkeit und sind auch nicht so mit Bedeutungen überfrachtet wie rote Rosen, für den Fall, dass man sich mit dieser Aussage nicht ganz so festnageln lassen möchte. Überholt ist übrigens die Vorstellung, dass ausschließlich Frauen mit Blumen beschenkt werden. Auch die meisten Männer freuen sich durchaus über ein solches Zeichen der Zuneigung!

Anders als viele glauben, ist der Valentinstag keine US-amerikanische Erfindung, sondern hat seine Wurzeln hier in Europa. Über den Ursprung gibt es allerdings verschiedene Thesen. Der Namensgeber ist höchstwahrscheinlich Valentin von Terni. Trotz eines Verbotes des römischen Kaisers soll der Priester im dritten Jahrhundert christliche Liebespaare getraut haben und dafür hingerichtet worden sein. Die Vermutung liegt nahe, dass die Katholische Kirche den Todestag des populären Mannes, der später heiliggesprochen wurde, geschickt mit einem Feiertag der Antike verknüpfte.

Im alten Rom gedachte man am 14. Februar nämlich der Göttin Juno, die als Schützerin der Ehe galt. Schon damals sollen Frauen an diesem Tag Blumengeschenke erhalten haben. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte hatten dann verschiedene Entwicklungen Einfluss auf die Bräuche zum Valentinstag. Mit der Minnegesang-Bewegung im 14. Jahrhundert wurde es beispielsweise modern, Frauen mit Liebeslyrik zu schmeicheln. Bis zum Mittelalter hatte sich das Datum schließlich endgültig in Frankreich und England als Tag der Liebenden durchgesetzt. Auswanderer nahmen die Tradition später mit nach Amerika, wo sie sich bis heute großer Beliebtheit erfreut.

Ob nun mit Blumen oder nicht, in München gibt es viele Möglichkeiten, diesen Tag zu feiern. Auch die Kirchen haben diesen Termin für besondere Gottesdienste aufgegriffen. Wir haben einige für Sie herausgesucht: Am Freitag, 14. Februar, findet um 18 Uhr in der Jesuitenkirche St. Michael in der Neuhauser Straße 6 ein Valentins-Gottesdienst mit einer anschließenden Segnung für Paare, aber auch für Einzelpersonen, statt.

Er steht unter dem Motto: "Mein liebstes Wort: "Du" - eingeladen sind alle, die in Freundschaft und Liebe verbunden sind. Ebenfalls um 18 Uhr beginnt ein Segnungsgottesdienst für Paare in der Nebenkirche München-Heiligste Dreifaltigkeit im Seldweg (Schloss Blutenburg). In Haar im Landkreis München wird an diesem Tag zum ökumenischen Valentinstaggottesdienst ebenfalls eingeladen. Dieser findet statt in St. Bonifatius im Jagdfeldring 13. Der Gottesdienst unter dem Motto: "Drei Schnüre geben der Liebe halt" wird gehalten von Pastoralreferent Josef Dimpfl und dem Gemeindereferenten Michael Kafka. Los geht es hier um 18.30 Uhr.

Der Pfarrverband Moosach-Olympiadorf lädt am 14. Februar, um 19 Uhr, zur Wort-Gottes-Feier zum Valentinstag ein. Dieser findet in der Nebenkirche von St. Martin am St. Martins-Platz1 in München-Moosach statt. Zum Segnungsgottesdienst für Liebende heißt auch der Pfarrverband Altschwabing in der Pfarrkirche St. Ursula am Kaiserplatz 1a alle willkommen. In dieser Eucharistiefeier besteht das Angebot, sich seiner Liebe neu zu erinnern und diese unter den Segen Gottes zu stellen, in dem einem ein persönliches Segenswort zugesprochen wird. Ein weiterer Segnungsgottesdienst für Paare und Verliebte wird in der evangelischen Corneliuskirche in Neubiberg in der Wendelsteinstraße 1 gefeiert.

Die evangelische Michaelskirchengemeinde und die katholische Pfarrei Rosenkranzkönigin laden ein zu diesem ökumenischen Wortgottesdienstfeier mit dem "Singenden Pastor" Joachim Rohrbach und seiner Frau und Sängerin Lila. "Wir freuen uns, dass wir bei diesem Gottesdienst dabei sein dürfen, als Sänger, als Liebende und als Pfarrer", erklärt Pfarrer Rohrbach. Gemeinsam mit seiner Frau und der Rendezvous-Band hat er schon viele erfolgreiche Benefizkonzerte gegeben.

"Es ist ein Geschenk, wenn man lieben darf und geliebt wird, dass alles ist möglich, weil Gott uns zuerst geliebt hat", betont der evangelische Pfarrer. Ihn und seine Frau verbindet nicht nur die Liebe zur Musik, sondern auch zu Gott. "Wenn wir zusammen singen, vor allem von der Liebe, so wurde es uns bestätigt, dann springt einfach ein Funke über", berichtet er von seinen Erfahrungen. Der Valentinstag hat für die beiden auch ganz persönlich eine besondere Bedeutung, wie er verrät, an einem Valentinstag haben sich die beiden nämlich verlobt.

Nachdem besonderen Gottesdienst wird in Neubiberg noch zu einem Sektempfang ins Pfarrzentrum geladen. Zwei Tage später findet wiederum ein ökumenischer Segnungsgottesdienst zum Valentinstag im Pfarrzentrum Putzbrunn in der Glonner Straße 19C statt. Hier geht es los um 18 Uhr. Weitere Gottesdienste für Liebende findet man unter www.erzbistum-muenchen.de/Gottesdienste ned.work/hw

Artikel vom 07.02.2020
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