Besonderer Blick nach Paris

Aktion in Haidhausen zum deutsch-französischen Tag

Den Tag der deutsch-französischen Freundschaft am 22. Januar nahm die SPD zum Anlass, einige Ansätze in der Stadtplanung von Paris genauer anzuschauen. Foto: Pit Martl

Den Tag der deutsch-französischen Freundschaft am 22. Januar nahm die SPD zum Anlass, einige Ansätze in der Stadtplanung von Paris genauer anzuschauen. Foto: Pit Martl

Haidhausen · Den bevorstehenden Tag der deutsch-französischen Freundschaft am 22. Januar nahm die SPD Au-Haidhausen zum Anlass, einige interessante Ansätze in der Stadtplanung der Metropole Paris genauer anzuschauen.

Kürzlich stellten die Genossen in der Weißenburger Fußgängerzone auf einer Bodenzeitung verschiedene Lösungsansätze vor, die in Paris erfolgreich durchgeführt werden. Interessierte Passanten konnten dann darüber abstimmen, welche Veränderungen auch für Haidhausen und die Au sinnvoll sein könnten.

Wichtigstes Thema war dabei der Verkehr. Hier hat die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo von der Parti Socialiste, viel Mut bewiesen mit der Einführung von rotierenden autofreien Sonntagen und vor allem dem Sperren der Seine-Boulevards für Fahrzeuge. Zunächst stark umstritten, zeigte sich bald, dass die gestiegene Lebensqualität selbst die anfänglichen Kritiker überzeugt.

„Die Belastung durch Autoverkehr ist auch in Paris ein Riesenproblem. Ein Blick nach Frankreich kann deshalb bei der Suche nach Lösungen inspirierend sein“, begründet Nina Reitz, Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion im Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5), die Aktion. Beim Thema E-Scooter hat Paris ebenfalls eine Lösung gefunden: Die Stadt wies separate Abstellzonen aus und verhängte Strafen von 35 Euro für jeden auf dem Bürgersteig abgestellten E-Scooter. Eine Maßnahme, die aufgrund der aktuellen deutschen Straßenverkehrsordnung in München zwar derzeit nicht umsetzbar ist, aber zeigt, wie es gehen könnte.

Ein Stück Frankreich in Haidhausen

Seit 1963, als der Freundschaftsvertrag zwischen den beiden Ländern geschlossen wurde, wird der Tag der deutsch-französischen Freundschaft jedes Jahr begangen. Haidhausen hat einen besonderen Bezug zu Frankreich: Hier liegt schließlich das sogenannte „Franzosenviertel“, dessen Namen für Straßen und Plätze – wie Pariser Platz, Orleansplatz, Sedanstraße - täglich an das Nachbarland erinnern. Erbaut wurde das Viertel nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, an dessen Schlachten die Straßennamen angelehnt wurden. Heute, genau 150 Jahre nach dem Krieg, ist aus dem einstigen Feind der wichtigste Partner Deutschlands geworden.

Artikel vom 21.01.2020
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