Pfarrer Uli Kampe, St. Wilhelm, über das Weihnachtsfest

"Gott geht mit uns mit"

Pfarrer Uli Kampe wünscht allen Lesern der Münchener Nord-Rundschau gesegnete Weihnachten. Den Wünschen schließt sich die Redaktion an. Foto: Daniel Mielcarek

Pfarrer Uli Kampe wünscht allen Lesern der Münchener Nord-Rundschau gesegnete Weihnachten. Den Wünschen schließt sich die Redaktion an. Foto: Daniel Mielcarek

München/Oberschleißheim · Liebe Leser/innen, das Weihnachtsfest steht vor der Tür. Wo ist die Zeit geblieben? Wir alle stehen in diesen Tagen mitten in den Vorbereitungen auf dieses Fest. Das Heim herrichten, die Gaben besorgen, den Tannenbaum aufstellen, für das Essen sorgen … Das ist der Ablauf, wie viele ihn von uns kennen.

Einer meiner Schüler sagte dann auch zu mir: Weihnachten ist doch jedes Jahr dasselbe!

Stimmt das, ist es jedes Jahr dasselbe? Als ich mir meine Gedanken zu diesem weihnachtlichen Gruß machte, fielen mir einige Begegnungen mit Menschen ein, für die dieses Weihnachten nicht ein Fest wie jedes Jahr ist. Manche Dunkelheiten und Tiefen des Lebens fordern uns immer wieder heraus. Da ist der Tod eines lieben Menschen anzunehmen, eine schwere Krankheit, die Trennung vom Partner, der Verlust einer Freundschaft oder der Verlust der Heimat wie bei unseren Asylsuchenden.

Dem steht wie jedes Jahr die Botschaft von Weihnachten gegenüber. Die Botschaft eines Kindes, in dem Gott Mensch wird für uns. Jedes Jahr hören wir diese Botschaft, doch glaube ich, hören wir sie immer wieder anders, immer wieder neu. Weil wir uns in unserem Leben verändern und nicht stehen bleiben. Auch die Welt um uns herum bleibt ja nicht einfach stehen, sondern verändert sich, mit all den Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Und doch ist die Botschaft an Weihnachten die gleiche: Gott bittet uns in diesem Kind von Bethlehem um unsere Liebe. Die Liebe, durch die wir in eine Beziehung eintreten, die unser ganzes Leben verwandelt. Denn etwas Unfassbares zeigt sich uns Menschen: Gott hat sich klein gemacht in einem Kind, damit wir ihm begegnen und in unserem Leben Menschwerdung erfahren können.

Eigentlich kaum zu glauben, oder? Es geht aber genau hier um unseren Glauben. Und darum, wie wir ihn versuchen zu leben. Jeder macht sich dabei erst einmal allein auf den Weg. Maria hat sich nach der Begegnung mit dem Erzengel Gabriel auch zuerst „allein“ auf den Weg gemacht – scheinbar, denn sie war nicht allein, genauso wenig wie wir auf unserem Weg allein sind. Denn Gott geht mit. Und dieses Mitgehen zeigt sich deutlich: Josef, ihr Verlobter, der anfänglich die Verlobung lösen will, wird ihr zur Seite gestellt. Denn Gott will uns immer wieder in den Menschen begegnen und so zum Leben führen. Maria durfte dies erfahren und auch wir können es erfahren.

So wünsche ich Ihnen gerade an diesem Weihnachtsfest Begegnungen, die Sie dieses Mitgehen Gottes in Ihrem Leben spüren lassen.

Frohe und besinnliche Weihnachten,
Ihr Pfarrer Uli Kampe

Artikel vom 22.12.2019
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