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Feierstunde im Kultusministerium
Schulprofil Inklusion – Gymnasium Dorfen als bayernweiter Vorreiter
Staatssekretärin Anna Stolz und Schulleiterin Andrea Hafner (v. li,) bei der Feierstunde in München. Foto: km bayern
Dorfen · Am vergangenen Montag, 7. Oktober erhielt Schulleiterin Andrea Hafner für das Gymnasium Dorfen aus den Händen von Staatssekretärin Anna Stolz im Rahmen einer Feierstunde im Kultusministerium die Urkunde zum Schulprofil Inklusion. Das Gymnasium Dorfen gehört damit zu den Bildungseinrichtungen, die Vorreiter im Bereich Inklusion sind - im Landkreis Erding das erste Gymnasium.
Vor inzwischen zehn Jahren hat die UN-Behindertenrechtskonvention Inklusion als Menschen- recht für Menschen mit Behinderungen erklärt. Inklusion bedeutet dabei, dass alle Menschen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Das heißt: Menschen mit Behinderungen müssen sich nicht mehr integrieren und an die Umwelt anpassen, sondern diese wird von vornherein so ausgestattet, dass alle Menschen gleichberechtigt leben können – egal wie unterschiedlich sie sind. Das Ideal der Inklusion ist, dass die Unterscheidung „behindert – nicht behindert“ keine Relevanz mehr hat.
Am Gymnasium Dorfen ist es seit Jahrzehnten üblich, dass Schüler/-innen, ob mit oder ohne körperliche oder psychische Einschränkung, miteinander lernen und leben, eine kognitive gymnasiale Eignung vorausgesetzt. Fast alle Räume des Gymnasiums Dorfen sind barrierefrei zu erreichen. Durch engagierte Lehrkräfte und ein großzügiges Stundendeputat durch das Kultusministerium gelingt es seit einigen Jahren, Inklusionsschülerinnen und -schüler intensiv zu betreuen und gute Lern- und Arbeitsbedingungen für sie zu schaffen. Dabei werden in enger Absprache mit den Eltern und dem Mobilen Sonderpädagogischen Dienst (MSD) Hilfen und Fördermaßnahmen genau auf das jeweilige Kind angepasst.
Unterstützungsmöglichkeiten ganz unterschiedlicher Art kommen dabei zum Einsatz wie vergrößerte Kopien der Aufgabenstellung oder die Nutzung spezieller Arbeits- und Hilfsmittel, verlängerte Arbeitszeiten, Pausen bei schriftlichen Prüfungen, eine entsprechende Unterrichtsorganisation und bei Bedarf eine Schulbegleitung.
Für Schüler/-innen mit einer Lese- und/oder Rechtschreibstörung bzw. mit Sprachdefiziten werden außerdem seit Jahren stufenspezifische Förderkurse angeboten. Um möglichst alle Schülerinnen und Schüler mit dem Inklusionsgedanken vertraut zu machen, führt die Schule auch regelmäßig Projekte mit Förderschulen und Behinderteneinrichtungen der Umgebung durch.
Das Gymnasium Dorfen konnte das Kultusministerium mit seinem umfassenden Konzept der bedarfsgerechten gelebten Inklusion überzeugen. Mit der Auszeichnung darf die Schule das Schulprofil Inklusion nun auch offiziell tragen. Gleichzeitig bringt die Auszeichnung einen ernst zu nehmenden Auftrag für die Zukunft mit, das Konzept der Inklusion wird am Gymnasium Dorfen stetig weiterentwickelt werden. Inklusionsbeauftragte am Gymnasium Dorfen ist Schul- psychologin Beate Karbaumer, sie koordiniert alle Unterstützungsmaßnahmen. Im Bereich der Schulleitung ist Wolfgang Lanzinger maßgeblich an der Konzeptentwicklung beteiligt.
Artikel vom 09.10.2019Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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