Die Herzogstadt wächst und damit auch die Stadtverwaltung

Erdings neues Rathaus

Der Bau des neuen, zweiten Rathauses in Erding kommt gut voran. Bereits Ende September wurde Richtfest für das 8,4-Millionen-Euro-Projekt gefeiert. Foto: kw

Der Bau des neuen, zweiten Rathauses in Erding kommt gut voran. Bereits Ende September wurde Richtfest für das 8,4-Millionen-Euro-Projekt gefeiert. Foto: kw

Erding · Eine große Kreisstadt braucht auch ein großes Rathaus. Diese Folge der Erhebung der Stadt Erding zur Großen Kreisstadt vor wenigen Jahren, verbunden mit einem signifikanten Zuwachs an Kompetenzen, vor allem im Baubereich, hatte damals wohl niemand in dieser Dimension abgesehen in der ganzen Euphorie dieser „Beförderung“ der Stadt, die bekanntermaßen auch aus dem Bürgermeister Max Gotz einen Oberbürgermeister machte, natürlich mit der damit verbundenen Gehaltsaufbesserung.

Jetzt musste genau dieser Oberbürgermeister in „seinem“ Rathaus eine „sich verschärfende Raumnot“ feststellen. Zur Behebung dieser Raumnot hat die Stadt jetzt Nägel mit Köpfen gemacht. Das bereits 2014 erworbene Grundstück liegt genau gegenüber vom bestehenden Rathaus. Hier begann 2017 erst einmal der Abriss des Altbestandes, seit Ende Januar läuft der Neubau, der auch noch gewisse Verkehrseinschränkungen mit sich bringt, weil die Straße davor teilweise in Anspruch genommen werden muss. 1400 Quadratmeter Nutzfläche sollen nach der Eröffnung im kommenden Jahr zusätzlich zur Verfügung stehen.

8,4 Millionen Euro werden dann nach aktuellen Schätzungen verbaut sein. Anders als viele andere Kommunen im Kreis kann die Kreisstadt Erding es sich leisten, auf Zuwachs zu bauen. So ist vorliegenden Informationen zufolge das Dachgeschoss ebenfalls für Büroräume geeignet. Zum Vergleich: Der Neubau des Verwaltungsgebäudes in der Verwaltungsgemeinschaft Steinkirchen im Holzland beispielsweise musste aus finanziellen Gründen seinerzeit gewissermaßen auf Kante genäht werden. Gleichzeitig aber stieg die Aufgabenlast der Kommunen stetig an ‒ ein weiterer Grund für die wachsende Raumnot im Erdinger Rathaus ‒ mit der Folge, dass selbst dieser Neubau jetzt zu klein zu werden droht.

Der Redaktion liegen entsprechende Hinweise aus Bürgermeisterrunde und Verwaltung vor. In dem Neubau an der Landshuter Straße sollen das Standesamt, das Einwohnermeldeamt und die Ordnungsbehörde untergebracht werden. Damit werden die Besucherströme massiv entzerrt. Oberbürgermeister Max Gotz hatte schon länger beklagt, dass die Behandlung diskreter Anliegen von Bürgern mit der bestehenden Rathausinfrastruktur immer schlechter möglich ist.

Mit der Einweihung des Neubaus, der auch einen großzügigen Saal für Trauungen beherbergen wird, darf dieses Problem als gelöst angesehen werden. Gerade der Saal für Trauungen ist eine architektonische Besonderheit, wird doch dafür die Fassade durchbrochen, was derzeit, weil noch eingerüstet und im Rohbau, noch gar nicht so gut sichtbar ist. Max Gotz wäre nicht Max Gotz, wenn er nicht noch weitere Vorteile dieses Neubaus schon entdeckt hätte: Das Rathaus mit seinen Serviceleistungen für Bürger ist in seinen Augen auch ein Frequenzbringer für die Innenstadt. Darum sei dieser Neubau auch ein Magnet für die historische Altstadt, so der Oberbürgermeister beim unlängst gefeierten Richtfest.

Tatsächlich liegt der Neubau in unmittelbarer Nähe zu einer Apotheke, zum Schrannenplatz und der darauf befindlichen Gastronomie. kw

Artikel vom 04.10.2019
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