"Mei, wia schee!"

Landkreisgruppen beim Trachten- und Schützenzug in München dabei

Der Trachten- und Schützenzug gehört seit 1948 zur festen Wiesntradition. Anders als auf dem Archivfoto wird am Sonntag übrigens bestes Spätsommerwetter erwartet.  Foto: Stefan Dohl

Der Trachten- und Schützenzug gehört seit 1948 zur festen Wiesntradition. Anders als auf dem Archivfoto wird am Sonntag übrigens bestes Spätsommerwetter erwartet. Foto: Stefan Dohl

"Ja, ist denn scho wieder Wiesn?" Samstagmittag zapft Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter im Beisein von Ministerpräsident Markus Söder das erste Fass Bier auf dem größten Volksfest der Welt in München an. Es folgen die alljährlichen zwei Wochen Ausnahmezustand in München und Umland. Der erste Wiesnsonntag steht allerdings ganz im Zeichen der Tradition, wenn der Trachten- und Schützenzug einmal mehr lautstark durch München rollt.

Startschuss ist heuer am Sonntag, 22. September, um 10 Uhr am Max-II-Denkmal. Der Trachten- und Schützenzug, der im Jahre 1835 zum ersten Mal stattfand, ist heute einer der Höhepunkte des Oktoberfestes. Die Wichtigkeit des Festzuges beweist die live-Übertragung im Fernsehen, bei welcher alljährlich über eine Million Zuschauer weltweit das farbenfrohe Spektakel am Fernseher verfolgen. Rund 9.000 Mitwirkende, gegliedert in 60 Zugnummern, ziehen durch die Münchner Innenstadt zur Theresienwiese in die Bierzelte und präsentieren die Vielfalt von Trachten, Brauchtum und Volkstanz. Neben den Prachtgespannen der sechs Münchner Brauereien heben mehr als 40 festlich geschmückte Festwägen und Kutschen die Einzigartigkeit dieses Festzuges heraus. Auch der Spielmannszug Grafing ist bereits seit 1953 regelmäßig beim Auftakt der Münchner Wiesn vertreten. Die Grafinger führen dabei musikalisch die traditionsreiche "Augustiner-Festhalle" an (Wagennummer 18). Also noch vor dem Fachverein der Schäffler Münchens, dem Prachtgespann der Augustiner Brauerei und der Königlich Privilegierten Hauptschützengesellschaft 1406 München. Mehr Tradition geht fast kaum. Mit der Uniform aus einem rot / schwarzen Dirndl oder schwarzer Lederhose, einer roten Weste, rotem Janker und schwarzem Hut ist der Grafinger Spielmannszug auch optisch gut auszumachen. Mit dem Verein der Grafinger Bürgerinnen ist die Bärenstadt heuer gleich doppelt vertreten (Wagennummer 5).

Dieser Verein hat es sich als Aufgabe gemacht, die Tradition und vor allem die Bürgerinnen Tracht mit viel Liebe zum Detail an die nachfolgende weibliche Generation weiterzugeben. Ganz nach dem Motto "Ehre und Treu dem alten G´wand" werden Schmuckstücke, Rieglhauben, Kranl und Mieder mit Goldverzierungen aus der Biedermeierzeit gesammelt. Er wurde 1987 gegründet. Derzeit gehören über 60 Frauen im Alter von 18 bis 82 Jahre dem Verein an. Ein weiterer Traditionsverein aus dem Landkreis Ebersberg, der heuer dabei ist, ist der Trachtenverein Neu Edelweiß Markt Schwaben (Wagennummer 19). „Treu der Sitt’, treu der Tracht, treu der Heimat, treu dem guten alten Brauch!“ Unter diesem Wahlspruch wurde der Verein 1907/1908 von einigen jungen Burschen in Markt Schwaben gegründet. Bereits seit 1935 beteiligt sich der Verein alle zwei Jahre am Trachten- und Schützenzug. Wie auch sonst üblich stellen die Markt Schwabener Trachtler eine Hochzeitsgesellschaft nach. Aus Ebersberg reist der Spielmannszug nach München an. Sie führen die Kolonne 22 vom Winzerer Fähndl an. Der Spielmannszug feierte am vergangenem Wochenende zum 60-jährigen Bestehen ein großes Musikfest in Ebersberg. Bereits ab Samstag zum Einzug der Wiesnwirte wird in München musikalisch weitergefeiert. Ebenso mit von der Partie ist die Musikkapelle Poing. Die Poinger marschieren am Ende des Trachten- und Schützenzugs, direkt hinter der Festkutsche der Oktoberfestleitung (Wagennummer 53) mit. Die Poinger Kapelle wurde 1982 gegründet und besteht aus 60 Musikern. Gründe gibt es also viele, am Sonntag "auf Minga" zu schauen.

Artikel vom 18.09.2019
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