Rätselhafte Entscheidungen im Duell der Löwen

TSV 1860 fühlt sich vom Schiedsrichter benachteiligt

Verspricht Heimsieg gegen Zwickau: Sascha Mölders. Archivfoto: Anne Wild

Verspricht Heimsieg gegen Zwickau: Sascha Mölders. Archivfoto: Anne Wild

München/Giesing · Trotz einer überlegen geführten ersten Halbzeit unterlag der TSV 1860 München vor 19.233 Zuschauern etwas unglücklich mit 1:2 (1:1) bei Eintracht Braunschweig. Eine umstrittene Gelb-Rote Karte gegen Kapitän Felix Weber direkt nach dem Seitenwechsel beeinflusste die Partie. Trainer Daniel Bierofka und Stürmer Sascha Mölders zeigten sich empört.

Die Gäste aus Giesing traten im Eintracht-Stadion vom Anpfiff weg selbstbewusst auf und dominierten die Begegnung. Nachdem Benjamin Kindsvater bei einer guten Gelegenheit noch an Braunschweigs Schlussmann Jasmin Fejzic gescheitert war, brachte die anschließende Ecke die Führung für Sechzig. Daniel Wein fand mit seiner gefühlvollen Hereingabe den anlaufenden Sascha Mölders, der den Ball per Kopf unhaltbar im Netz versenkte (5. Min.). In der Folge waren die Weiß-Blauen mehrfach einem zweiten Treffer nah. Torschütze Mölders haderte mit einigen Entscheidungen der Unparteiischen: »Nach dem 1:0 laufe ich von der Mittellinie alleine aufs Tor. Das kann niemals Abseits sein.«

Tatsächlich bot der an sich erfahrene Unparteiische Dr. Martin Thomsen aus Nordrhein-Westfalen mit seinem Gespann bei glühender Sommerhitze eine schwache Vorstellung. Zahlreiche Fehlentscheidungen überschatteten die Begegnung. Thomsen gilt laut Statistik als ein Referee, der schnell zur Karte greift. Auch das Spiel zwischen Eintracht Braunschweig und dem TSV 1860 München wurde unter seiner Leitung ein farbenfrohes. Thomsen zückte zehn Mal Gelb und ein Mal Gelb-Rot – einsamer Rekord unter den Partien des zweiten Spieltags. Daniel Bierofka glaubte beim Unparteiischen keine klare Linie zu erkennen: »Für Allerweltsfouls gibt es Gelbe Karten, für harte Fouls nichts. Das ist nicht nur auf meine Mannschaft bezogen, sondern war im ganzen Spiel zu sehen. So extrem hart war es nicht, dass man so viele Karten hätte verteilen müssen«, kritisierte der Gäste-Trainer die Flut von Verwarnungen.

Mit ihrer ersten Torgelegenheit gelang der Eintracht kurz vor dem Pausenpfiff der zu diesem Zeitpunkt völlig überraschende Ausgleich. Einen Schuss von Manuel Schwenk konnte Torhüter Hendrik Bonmann nicht weit genug zur Seite abwehren – Martin Kobylanski stand am richtigen Fleck und köpfte den Abpraller zum 1:1 ein (43. Min.).

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel sorgte eine weitere zweifelhafte Entscheidung von Thomsen für Aufregung. Bierofka: »Mein Innenverteidiger bekommt nach seinem zweiten Foul im ganzen Spiel Gelb-Rot. Aus meiner Sicht war das im Mittelfeld überhaupt kein gelbwürdiges Foul – da braucht es ein bisschen Fingerspitzengefühl.« Auch die Fernsehbilder konnten nicht erklären, was Thomsen zu seinem Beschluss, einen Platzverweis gegen Kapitän Felix Weber auszusprechen, bewogen haben mag. In Unterzahl liefen die Gäste nun bei 35 Grad im Schatten hinterher. Benjamin Kessel erzielte per Kopfball nach einer von den Löwen schlecht verteidigten kurzen Ecke nach einer guten Stunde per Kopfball den 2:1-Siegtreffer (62. Min.).

Mit dem Spiel seiner Mannschaft zeigte sich Bierofka nicht unzufrieden: »In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt, waren sehr ballsicher, hatten gute Momente nach vorne, haben es aber verpasst, die eine oder andere Chance noch auszunutzen. Wir hätten es vom Ergebnis her anders gestalten können.« Torschütze Mölders fühlte seine Farben ungerecht behandelt. »In der zweiten Halbzeit waren wir früh einer weniger – da wird es schwer.« Für den Routinier war dieser Verlauf »einfach ungut«. Der Schiedsrichter hat mit Sicherheit sein Bestes gegeben«, befand Mölders, aber es habe eine Ungleichbehandlung stattgefunden. »Wir können uns nichts davon kaufen, dass wir gut gespielt haben. Wir haben jetzt zu Hause ein wichtiges Spiel gegen Zwickau. Das werden wir gewinnen«, kündigte Mölders an.

Die Sachsen vom Fußball-Sportverein Zwickau sind besser in die Saison gestartet – ein Auswärtssieg in Meppen und ein torloses Remis gegen Magdeburg stehen zu Buche. Anpfiff der Partie im Grünwalder Stadion ist am Mittwochabend um 19 Uhr.

(as)

Artikel vom 29.07.2019
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