Tabellenführer knapp geschlagen

Mil schafft Sensation

Die Handballer des TSV Milbertshofen setzen ihre Siegesserie in der Landesliga-Süd fort und vermasseln dem Tabellenführer TSV Niederraunau eine vorgezogene Aufstiegsfeier.

Nach drei Siegen in Folge ging das Team von Christian Eppensteiner mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen in das Spiel, zumal keiner erwartete, dass die Punkte in München bleiben würden. Die Gäste ihrerseits, die bei einem Punktgewinn den Aufstieg bereits vorzeitig hätten sichern können, kamen nicht nur mit etwa sechzig Schlachtenbummlern, sondern – wie sich beweisen sollte – auch mit vollen Hosen in die bayerische Landeshauptstadt.

So begann die erste Halbzeit, und das sehr diszipliniert spielende Team um Kapitän Sünkenberg konnte sich zwischenzeitlich mit vier Toren vom verdutzten Aufstiegsaspiranten absetzen. Jedoch wäre der TSV Niederraunau nicht an der Tabellenspitze, wenn er sich so schnell geschlagen geben würde und nach etlichen Fehlern im Angriff von Mil gelang es dann sogar in Front und mit einem 11:12 in die Pause zu gehen.

Nach der Pause begann der TSV Milbertshofen die gute Arbeit, die man in den ersten dreißig Minuten gleistet hatte, zunichte zu machen. Mit Fehlwürfen und unüberlegten Aktionen machte sich das junge Team das Leben unnötig schwer, und die Gäste konnten mit fünf Toren davonziehen.

Dennoch blieb Mil immer dran und hielt das Spiel weiterhin spannend. Gegen Ende hin sogar so spannend, dass selbst das »Überteam« aus dem Allgäu anfing Fehler zu machen und es so ermöglichte, dass die Heimmannschaft vor 180 überraschten Zuschauern in der letzten Minute den Ausgleich erzielen konnte. In Anbetracht der 38:21-Klatsche aus dem Hinspiel wäre ein Unentschieden sicher ein Erfolg gewesen, jedoch kam es noch besser. Nachdem die Mil-Abwehr den letzten Angriff abwehren konnte, brachte die Mannschaft es tatsächlich fertig mit der Schlusssirene den Siegtreffer und damit unter großem Jubel das Unmögliche möglich zu machen.

Der TSV Milbertshofen zeigte in den letzten Wochen und vor allem im Spiel gegen den Tabellenführer, was in dieser Saison alles möglich gewesen wäre, wenn man von Anfang an mit einer solchen Einstellung in die Spiele gegangen wäre. Auf jeden Fall sollten diese Erfolge genug Mut und Selbstvertrauen in den noch ausstehenden Spielen geben.

Artikel vom 03.04.2002
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