Verein der Studenten im Olympiadorf kämpft gegen »Leichtathletik-EM-Verlust«

Niemals aufgeben!!!

Diese Tage wären gezählt, wenn der Verein der Studenten im Olympiadorf nicht er selbst wäre.	Foto: Privat

Diese Tage wären gezählt, wenn der Verein der Studenten im Olympiadorf nicht er selbst wäre. Foto: Privat

Er ist der Garant für gute Parties und Multi-Kulti Gemeinschaftsleben: Der Verein der Studenten im Olympiadorf.

Wenn es ihm an den Kragen geht, dann ist es auch vorbei mit dem lustigen Studentenleben im Oly-Dorf. Und genau das könnte jetzt passieren. Während der Leichtathletik-Europa-Meisterschaft, die im Sommer in München stattfinden wird, sollen die Sportler in den Oly-Dorf-Studentenbuden untergebracht werden. Da vorab auch noch renoviert werden soll, müssen die Studenten, wie vor einigen Wochen in der Münchener Nord-Rundschau berichtet, jetzt schon nach und nach ihre Unterkünfte vorübergehend verlassen. Keine Studis als Bewohner bedeutet für den Verein aber keine ehrenamtlichen Helfer und erst recht keinen Umsatz. Der Verein betreibt nämlich im Olympiadorf die Bierstube, das Café O'ly, die Oly-Disco und einen Copy-Shop und erwirtschaftet über diese Einrichtungen einen Jahresumsatz von rund 900.000 Euro. Den sehen sie jetzt gefährdet. Bei den unvermindert laufenden Kosten bedeutet der Umsatzrückgang eine hohe Belastung. Zu hoch, um den Verein am Leben zu halten. Tobias Winkler, 1. Vorstand des Vereins rechnet mit rund 250.000 Euro und hat deshalb rechtzeitig den Krisenstab einberufen: »Wir haben uns früh Gedanken gemacht und zwei Konzepte aufgestellt, wie wir den Umsatzausfall auffangen können«, erzählt Winkler. Mit dem, was man nicht ändern kann, muss man sich arangieren. Deshalb haben sich die drei Vorstände überlegt, wie der Verein aus der Veranstaltung einen Nutzen ziehen kann. Daraus wurde erstens das Projekt »Logistic + Support« entwickelt. »Wir koordinieren den Auszug, den Wiedereinzug und eventuelle Möbeleinlagerungen der Studenten«, erläutert der 24jährige. Das Studentenwerk habe den Verein offiziell beauftragt und übernimmt auch die Rechnung. Die zweite Idee wäre einen Teil der Athletenbetreuung während der EM von Studenten übernehmen zu lassen. »Wer kennt sich in dem Labyrinth 'Olympisches Dorf' besser aus als wir, die wir hier wohnen«, argumentiert Winkler. Das sieht so offenbar auch das Organisationsteam der EM. »Wir haben großes Vertrauen in die Kooperation mit den Studenten«, betont die Abteilungsleiterin Athletendorf, Gesa Meyer-Wiefhausen. Außerdem sollen die Bierstube und die Oly-Disco als Treffpunkt für die Athleten dienen. Der Verein hofft auf alle Fälle durch diese Maßnahmen sich selbst vor dem Aus bewahren zu können. Geplant ist, dass 50 Beschäftigte den Betrieb während der Leichtathletik-EM aufrecht erhalten, die Aktionen durchführen und den Verein im Nachhinein wieder hochpäppeln um das Sudentenleben im Olympischen Dorf wieder anzukurbeln. cr

Artikel vom 03.04.2002
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