116 Schachjünger aus nah und fern an den Brettern

13. Schachfestival in Kirchseeon

Didier Achermann (SC Wolfratshausen) siegte im B-Turnier vor dem Kirchseeoner Philipp Biedenkopf. Foto: VA

Didier Achermann (SC Wolfratshausen) siegte im B-Turnier vor dem Kirchseeoner Philipp Biedenkopf. Foto: VA

Kirchseeon · Am Wochenende vom 28.-30. Juni veranstaltete der Schachclub Kirchseeon bereits zum 13. Mal in Folge ein offenes Turnier, das erneut trotz einer Hitzewelle 116 Schachjünger aus ganz Deutschland und einigen ausländischen Nachbarstaaten wie Österreich, Russland und die Ukraine an den Brettern sah.

Das Turnier wurde nach Schweizer-System mit Fischer-Modus ausgetragen. Dabei treten ab Runde 2 jeweils Spieler mit gleicher Punktzahl gegeneinander an. Die Bedenkzeit beträgt je Spieler 90 Minuten für die ersten 40 Züge sowie 15 Minuten für den Rest der Partie mit einer Zeitgutschrift von 30 Sek. für jeden durchgeführten Zug. Somit kann eine Partie bis zu 5 Stunden dauern, bei 2 Partien pro Tag eine starke Herausforderung an die Kondition und Konzentration aller Teilnehmer.

Gespielt wurde in 2 Gruppen: A für Spieler mit einer DWZ/ELO (deutsche bzw. internationale Wertungszahl) > 1800 (Jugendliche 1700), B für unter dieser Norm liegende Spieler. In Gruppe A stellten sich 42 Liebhaber des königlichen Spiels dem Kampf, darunter 4 FM (FIDE-Meister); am B-Turnier nahmen 74 Spieler/innen teil.

In beiden Gruppen musste am Ende bei Punktgleichheit die Buchholz-Wertung entscheiden, bei der die Punkte aller Gegner addiert werden. Wer also im Laufe des Turniers die stärkeren Gegner zugelost bekam, hat somit die höhere Buchholz-Wertung und damit die Nase vorn.

Im A-Turnier lagen am Ende 2 Spieler mit je 4 ½ Punkten an der Spitze; die deutlich höhere Buchholz-Wertung setzte FM Max Hess (SC Garching) auf Platz 1 vor FM Andreas Ciolek (Münchner SC1836). ½ Punkt hinter den Beiden kam ein Trio ins Ziel, wobei wiederum Buchholz über den letzten Platz auf dem Siegerpodest entschied, der an Nils Decker (SC Zitadelle Spandau 1977) fiel vor Robin Schlichtmann (SC Garching) und Lennart Uphoff (FC Mintrachting).

Vorjahressieger Thomas Höfelsauer (SK München Südost) konnte seinen Titel nicht verteidigen; er belegte mit 3 ½ Punkten Platz 7. Bester Senior war Günter Schütz (FC Bayern München) mit 2 ½ Punkten und Platz 15; erfolgreichste Jugendliche der Altersklasse U-18 waren Hugo Post mit 3 Punkten und Platz 10 (Reideburger SV 90 Halle) sowie in U-12 der deutsche Vizemeister in dieser Altersgruppe, Leonardo Costa (SK München Südost), der mit 2 ½ Punkten Platz 19 belegte. Eine Prämie erhielt auch Marharyta Khrapko (SC Roter Turm Altstadt München) als beste Dame (2 ½ Punkte, Platz 24). Der für den Veranstalter SC Kirchseeon gestartete 14-jährige Stefans Kasims verbesserte sich mit 2 Punkten gegenüber seiner Platzierung auf der Setzliste um 10 Ränge auf Platz 32.

Im B-Turnier (74 Teilnehmer) verpasste Philipp Biedenkopf (SC Kirchseeon) eine Sensation nur äußerst knapp. Von Setzlistenplatz 14 ins Rennen gegangen, lag er am Schluss mit 4 ½ Punkten gleichauf mit Didier Achermann (SC Wolfratshausen), jedoch mit 1 Buchholz-Punkt weniger. Dennoch ist Platz 2 für den Neuling ein toller Erfolg. Eine 6-köpfige Verfolgergruppe kam auf 4 Punkte. Den 3. Platz teilten sich hier Erwin Küspert (DJK-SV Schaibing) und Siri Marleen Prinzen ((SK Tarrasch München), mit identischer Buchholz- und Feinwertung. Iva Cheredzhyska (TV Tegernsee) wurde 5.; Clemens Lerchl (SV Vaterstetten-Grasbrunn) 6. und gleichzeitig bester U-18 Junior, Valentin Udelnov (Schachzwerge Magdeburg) als 7. erfolgreichster U-12 Spieler und letztendlich Herbert Breuer (SK Mangfalltal) bester Senior auf Platz 8. Da Doppelpreise ausgeschlossen waren, erhielt AFM Maryna Shemet (Ukraine) mit 3 Punkten und Platz 21 den Preis für die beste Amazone.

Hervorragend schlug sich auch Benno Menzner vom Veranstalter SC Kirchseeon, der 3 Punkte erkämpfte und damit mit Platz 30 im vorderen Hauptfeld landete. Wenig ausrichten konnte hingegen der Kirchseeoner Nachwuchs; mit je 1 Punkt kamen Sara Kasima, Philipp Lausmann, Oliver Helge, Stefan Langer, Emil Kasims sowie Paul Ritterbusch auf die Plätze 64, 67, 69, 71, 72 und 73.

Vorstand Dr. Christian Langer dankte seiner Crew, angefangen von den Schiedsrichtern über die Mitglieder und deren Familienangehörigen, die beim Auf- und Abbau der Turniertische halfen bis hin zum Team um Sonja Naumann, das für die Verköstigung der Teilnehmer mit Speisen und Getränke sorgte. Sein besonderer Dank galt auch dem Sponsor Sparda-Bank, ohne dessen Unterstützung dieses Turnier nicht ausgerichtet werden könnte. Stellvertr. Landrat Toni Ried hob die Arbeit des Schachclubs hervor, dem es gelungen ist, im Laufe der letzten 13 Jahre Liebhaber des königlichen Spiels aus allen Teilen Deutschlands und stets auch aus den benachbarten Staaten in den kleinen Ort im Osten Münchens zu bringen und damit dieses offene Turnier zur größten Schachveranstaltung im Landkreis Ebersberg aufzubauen.

Artikel vom 15.07.2019
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...