Thomas Loderer, Erster Bürgermeister

Ottobrunn · Aus dem Rathaus (Ausgabe Juli/August 2019)

Thomas Loderer, Erster Bürgermeister. Foto: Privat

Thomas Loderer, Erster Bürgermeister. Foto: Privat

Ottobrunn · Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Freischwimmer, Fahrtenschwimmer, Leistungsschwimmer. Bronze, Silber, Gold. Drei Stoffabzeichen gaben in meiner Grundschulzeit Kunde von meiner schwimmerischen Entwicklung. Selbstverständlich musste mir meine Mutter die Abzeichen an die Badehose nähen (da gab es modisch auch nichts zu verschandeln). Auch alle meine Altersgenossinnen und Altersgenossen trugen die Abzeichen stolz durch die Gegend. Die Mädchen sogar auf ihren Badeanzügen.

Erst viel später begann ich zu verstehen, welches Glück ich in meiner Kindheit hatte. Dass es in der kleinen Gemeinde Dollnstein im Altmühltal, wo ich aufwuchs, ein Freibad gab und auch heute noch gibt, war und ist alles andere als selbstverständlich. Zu verdanken war dieses einem Bürgermeister und einem Grundschullehrer, die 1967 in dem damals noch eigenständigen Ortsteil Breitenfurt mutig und voller Tatkraft den Neubau vorantrieben. Das Ergebnis war ein beschauliches Freibad an der Altmühl, in dem Generationen von Kindern Schwimmen lernten (und nebenbei ihr ganzes Taschengeld im legendär gut bestückten Kiosk ließen). Kinder, die nicht schwimmen konnten, kannte ich praktisch nicht.

Heute, so sagen allerlei Statistiken, ist es genau andersherum: Kinder, die sicher schwimmen können, sind in der Minderheit. Laut einer Studie der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) erreichen derzeit nur noch 40 Prozent aller Kinder bis zum Abschluss der vierten Klasse das Deutsche Jugendschwimmabzeichen in Bronze, den so genannten Freischwimmer. Ende der 1980er Jahre waren es noch mehr als 90 Prozent.

Ein Grund für diese Entwicklung ist, dass es immer weniger Schwimmbäder gibt. Anfang 2018 gab es in den rund 2.200 bayerischen Gemeinden und Städten nach Angaben des Bauministeriums noch rund 860 kommunale Frei- und Hallenbäder. Nicht gerade viele, also. Davon waren 446 öffentliche Bäder mehr oder weniger stark sanierungsbedürftig, 55 Schwimmbädern drohte die Schließung, einige sind seitdem tatsächlich geschlossen worden. Ein Viertel der Grundschulen hat laut DLRG keinen Zugang mehr zu einem Schwimmbad.

Liest man diese Meldungen, wird einem klar, dass wir in Ottobrunn auf einer Insel der Glückseligen leben. Eine unserer drei Grundschulen, die Grundschule an der Lenbachallee, verfügt sogar über ein eigenes Lehrschwimmbecken. Und dann ist da noch unser Phönix-Bad. Ein Ort, an dem zahlreiche Schwimmkurse angeboten werden und wo Kinder bei Sonne und Regen viel Spaß haben.

Seit dem 4. Juli ist das Phönix-Bad wieder in Betrieb und präsentiert sich den Bad- und Saunagästen in neuem Glanz. Zuvor haben es die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der gemeindeeigenen Sportpark Ottobrunn GmbH im Zuge der turnusmäßigen zehntägigen Revisionsarbeiten wieder tip top herausgeputzt.

Nun geht es im Außenbereich weiter. So wird der alte Vorplatz zwischen der Ferdinand-Leiß-Halle und dem Phönix-Bad zu einer attraktiven »Piazza« mit Sitzgelegenheiten, moderner Bepflanzung und mediterraner Restaurant-Terrasse umgestaltet. Neu errichtet werden zudem eine barrierefreie Auffahrtsrampe für Rollstühle, Kinderwägen und Fahrräder sowie eine breite Treppe, um den Zugang zum Phönix-Bad schöner und für alle bequemer zu machen. Parallel laufen die Dachsanierungsarbeiten weiter. Arbeiten, die nicht spektakulär, aber notwendig sind.

Besuchen Sie unser Phönix-Bad und verfolgen Sie die baulichen Veränderungen aus nächster Nähe! Vor allem aber: Unterstützen Sie Ihre Kinder und Enkel dabei, mit dem nassen Element vertraut und darin sicher zu werden. Diese werden sich daran einmal gerne erinnern und Ihnen dafür dankbar sein.

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Thomas Loderer, Erster Bürgermeister

Artikel vom 09.07.2019
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