Digital ist real – auch in der Schulverpflegung

Fachtagung informiert Akteure aus Kita und Schule im Alten Speicher Ebersberg

Behördenleiter Dr. Georg Kasberger eröffnete die Tagung. Foto: aelf

Behördenleiter Dr. Georg Kasberger eröffnete die Tagung. Foto: aelf

Ebersberg · Spätzlepfanne mit Gemüse per Mausklick – Smartphone, Tablet und Laptop begleiten unseren Alltag. Unter dem Motto „Digital ist real“ hat das Fachzentrum Ernährung / Gemeinschaftsverpflegung Oberbayern Ost am vorigen Mittwoch zur Fachtagung Kita- und Schulverpflegung in den Alten Speicher nach Ebersberg eingeladen.

Die Tagung zeigte Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung in der Kita- und Schulküche auf. 114 Teilnehmer aus Kindertageseinrichtungen, Schulen aller Schultypen, Speisenanbieter, Schulverpflegungs-Coaches sowie Sachaufwandsträger nutzen die Gelegenheit, sich zu informieren und gegenseitig auszutauschen. Auch Ebersbergs Zweiter Bürgermeister Toni Ried, die Stellvertreterin des Ebersberger Landrates Magdalena Föstl, sowie die Ebersberger Kreisbäuerin bereicherten die Veranstaltung.

Behördenleiter Dr. Georg Kasberger eröffnete die Tagung. Über „Aktuelles aus der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Oberbayern Ost“ informierte nachfolgend Fachzentrumsleiterin Irmgard Reischl. „Das Essen für die junge Generation soll gesund und nachhaltig sein, soll schmecken und gleichzeitig nicht zu teuer sein. Bei dieser verantwortungsvollen Aufgabe unterstützen wir Kitas und Schulen mit Ideen, Rat und Tat“, so Reischl. Die Angebote der Vernetzungsstelle, wie Workshops, Arbeitskreise und Informationsveranstaltungen, sind laut Reischl sehr bekannt.

Die Innsbrucker Medienethikerin Dr. Claudia Paganini beleuchtete in ihrem Vortrag ausgehend von der intelligenten Küche die Digitalisierung unserer Lebenswelt. Fokussiert auf die gesamte Kommunikation in Kita und Schule zeigte sie die größten Herausforderungen auf. „Mit intelligenten Geräten sparen wir Zeit ein. Dadurch haben wir mehr Gelegenheit für das Kreative. Gleichzeitig machen wir uns möglicherweise abhängig“, sagte Paganini. Der eine oder andere sorge sich auch darum, dass wir eigene Fähigkeiten verlernen könnten, so die Medienethikerin.

Im Anschluss behandelte Ökotrophologin Dr. Monika Blechinger-Zahnweh in ihrem Vortrag „Küchengeräte in der kleinen Kita-Küche und der großen Schulmensa“ folgende Fragen: Wie nutzen Sie Ihre vorhandenen Geräte bestmöglich? Welche Geräte wären noch sinnvoll? Sie zeigte auf, dass Geräte mit digitaler, energieeffizienter Technik einfach zu bedienen sind und dabei auch Platz und Zeit sparen. Franziska Schwarz lockerte mit Bewegung den Vormittag auf.

In der Mittags- und Kaffeepause gab es neben Kulinarischem auch allerhand Informatives am Markt der Möglichkeiten zu entdecken. Im Rahmen der Bayerischen Ernährungstage lud beispielsweise ein spezieller „Parcours der Digitalisierung“ dazu ein, die Möglichkeiten von digitalen Anwendungen (z. B. Smartphones, Apps, Virtual-Reality-Brille) zur Unterstützung eines gesundheitsförderlichen Lebensstils kennenzulernen und spielerisch auszuprobieren Die Foren am Nachmittag waren breit gefächert. Wie Pädagogen anhand von Food- und Ernährungsthemen die digitale Kompetenz der Kinder sinnvoll nutzen bzw. einsetzen können, erklärte Dr. Claudia Paganini im Forum 1 „Ernährung digital – gemeinsam den Internet-Jungle erkunden“.

Im Forum 2 beschäftigte sich die Geisteswissenschaftlerin Brit-Antje Wittwer mit dem Thema „Tischmanieren – lästige Pflicht oder Quelle der Freude“. Frau Wittwer ist Vorstandsmitglied der Deutschen-Knigge-Gesellschaft. Im Vortrag spannte Sie den Bogen über unsere Vorfahren hin zum kleinen Einmaleins der Tischkultur, bzw. was dabei heute noch sinnvoll ist und auch unseren Kindern gut tut.

Im Forum 3 „Stress lass nach – Selbstfürsorge aktiv“ gab Sozialpädagogin Petra Bartoli y Eckert praktische Tipps, wie sich Stress schnell regulieren lässt und ein angemessener, gelassener Umgang mit schwierigen Situationen gelingt. Im Forum 4 „Fette und Öle – Geschmacks- und Energiepakete“ zeigten Katharina Gümpelein und Luisa Haydn, beide Ingenieure der Ernährung und des Versorgungsmanagements, die vielen Einsatzmöglichkeiten in der Küche. Die Teilnehmer verkosteten verschiedene Öle und erfuhren, wie Fette aufgebaut sind und welche ernährungsphysiologisch sinnvoll sind.

Als Resumee der Veranstaltung kann festgestellt werden, dass wir inzwischen in Kita und Schule zwar das Essen digital bestellen können, aber das Essen selbst immer noch analog eingenommen wird. Dass dieses wirklich ein Genussmit allen Sinnen und damit eine Bereicherung für den Kita- und Schulalltag ist, ist der Wunsch aller Tagungsteilnehmer. Auch im nächsten Jahr wird es wieder eine Fachtagung Kita- und Schulverpflegung in Ebersberg geben und zwar am 7. Juli 2020 zum Thema „klimafreundliche Verpflegung“.

Die Angebote der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Oberbayern Ost am Fachzentrum Ernährung /Gemeinschaftsverpflegung in Ebersberg sind unter www.aelf-eb.bayern.de/ernaehrung oder www.schulverpflegung.bayern.de zu finden.

Interessierte können nähere Informationen unter 08092/2699-0 telefonisch erhalten oder eine Email an poststelle@aelf-eb.bayern.de senden.

Artikel vom 08.07.2019
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...