Orientierung und Sicherheit

Verdacht bestätigt: keine kampfmittelfreien Bereiche in der Heide

Derzeit werden große Teile des Umweltbildungsareals wegen der Belastung mit Kampfmitteln beräumt. Die Untersuchungen ergaben, dass auf der gesamten Fröttmaninger Heide mit gefährlichen Kampfmitteln zur rechnen ist. F: Daniel Mielcarek

Derzeit werden große Teile des Umweltbildungsareals wegen der Belastung mit Kampfmitteln beräumt. Die Untersuchungen ergaben, dass auf der gesamten Fröttmaninger Heide mit gefährlichen Kampfmitteln zur rechnen ist. F: Daniel Mielcarek

Freimann/München Landkreis Nord · Der Heideflächenverein Münchener Norden hatte bis Ende 2018 das gesamte in der Schutzgebietsverordnung vorgesehene Wegenetz von 20 km Länge im Naturschutzgebiet „Südliche Fröttmaninger Heide“ entmunitionieren lassen.

Damit sich die Besucher des Naturschutzgebietes zum Heideerleben besser orientieren und die sicheren Wege nutzen können, werden diese nun vom Heideflächenverein markiert. Im Sommer wird eine übergangsweise Markierung bestehen, im Herbst wird eine langfristige Markierung eingerichtet werden. Damit wird auch einer Anforderung des Kreisverwaltungsreferates der Stadt München und der Sicherheitsbehörde des Landkreises München entsprochen. Da die meisten Kampfmittel sehr oberflächennah nachgewiesen wurden, ist das Betreten der belasteten Flächen aus Sicherheitsgründen verboten.

Neue Erkenntnisse zur Kampfmittelbelastung auf der Fröttmaninger Heide machen es somit erforderlich, die Sicherheitsmaßnahmen zur Gefahrenabwehr zu erhöhen. So wird etwa auf Schildern an allen Zugängen deutlich auf die Lebensgefahr im Boden hingewiesen. Die Wege werden zunächst mit Sprühfarbe kenntlich gemacht. Die dauerhafte Lösung will der Heideflächenverein mit aktiver Einbindung der Bürger umsetzten.

Betreten auf weiten Teilen verboten

Fazit: Aufgrund der Kampfmittelbelastung ist das Betreten auf weiten Teilen des Naturschutzgebiets aus Sicherheitsgründen verboten. Als ersten Schritt hat der Heideflächenverein nicht nur die Wege auf seinem Grundstück entmunitionieren lassen, sondern hat außerdem auch ein spezialisiertes Ingenieurbüro mit der Erstellung eines Kampfmittelräumkonzeptes beauftragt, um das Betreten und damit die Erholungsnutzung zu ermöglichen und gleichzeitig die Naturschutzziele verfolgen zu können.

Der Heideflächenverein erhoffte sich, durch weitere Untersuchungen Flächen zu finden, die nicht mit einem Kampfmittelverdacht belastet sind und dadurch freigegeben werden können. Die geomagnetische Aufzeichnung und Testfeldräumung haben jedoch ergeben, dass die gesamte Fröttmaninger Heide mit Kampfmitteln belastet ist und keine kampfmittelfreien Bereiche abgegrenzt werden können. Der Haupteintrag der Kampfmittelfunde resultiert aus Vernichtungssprengungen nach dem zweiten Weltkrieg. Wegen der geringen Eindringtiefen der versprengten Kampfmittel in den kiesigen Untergrund stufen die Gutachter die Kampfmittelbelastung als Gefahr ein, die eine Beseitigung erfordert. Der Abschluss des Kampfmittelräumkonzeptes wird in diesem Sommer erfolgen.

Bei bisherigen Räumarbeiten auf den Wegen und beim Bau des HeideHauses hatte sich der Kampfmittelverdacht immer wieder bestätigt. Auch aktuell finden seit Anfang Mai wieder Räummaßnahmen im Umweltbildungsgelände auf etwa 20 Hektar im weiteren Umfeld des HeideHauses statt. Ziel ist, dass danach, nach der Freigabe durch die Räumfirmen, diese Flächen ganzjährig betreten und für Umweltbildungszwecke genutzt werden können.

"Wir bitten alle Besucherinnen und Besucher der Fröttmaninger Heide um Verständnis, dass sie sich aus Sicherheitsgründen von den Räumstellen fernhalten und das Wegegebot beachten müssen!", so das Statement der Geschäftsstelle des Heideflächenvereins in Unterschleißheims.

Für weitere Auskünfte wenden sich Anwohner und Interessierte an die Geschäftsstelle, weitere Infos gibt es unter www.heideflaechenverein.de

Artikel vom 05.06.2019
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