Gedanken- und Meinungsaustausch

Altlandräte und Altbürgermeister des Landkreises Ebersberg im Ebersberger Forst

Forstamtsleiter (v. li.) Dr. Heinz Utschig, Siegfried Eisenschmid, Arnold Schmidt, Altlandrat Hans Vollhardt, Altlandrat Gottlieb Fauth, Rudolf Heiler, Josef Strigl, Johann Hilfer, Hans Riedl, Josef Singer und Franz Pfluger. Foto: Georg Rittler

Forstamtsleiter (v. li.) Dr. Heinz Utschig, Siegfried Eisenschmid, Arnold Schmidt, Altlandrat Hans Vollhardt, Altlandrat Gottlieb Fauth, Rudolf Heiler, Josef Strigl, Johann Hilfer, Hans Riedl, Josef Singer und Franz Pfluger. Foto: Georg Rittler

Ebersberg · Die Altlandräte und Altbürgermeister treffen sich zweimal im Jahr zu einem Gedanken- und Meinungsaustausch.

Das Ziel ihres diesjährigen Frühjahrstreffens, das von Georg Rittler dem Altbürgermeister von Pliening organsiert wurde, war der Ebersberger Forst. Dr. Heinz Utschig, Leiter des Forstbetriebs Wasserburg am Inn der Bayerischen Staatsforsten, hat anhand vieler guter Beispiele eine ökologische und ökonomische Waldbewirtschaftung aufgezeigt und der Besuchergruppe das ABC der nachhaltigen Waldbewirtschaftung nähergebracht. In seinen Ausführungen hat Dr. Utschig darauf hingewiesen, dass der Mensch das Aussehen der Wälder seit Jahrtausenden geprägt hat. Und so gibt es heute viel mehr Nadel- als Laubwälder. Auch im Ebersberger Forst ist der Fichtenbestand noch erheblich. Zudem findet man dort auch die Douglasie und Tanne und seit geraumer Zeit vor allem die Buche und Eiche.

Mit der Zeit sich veränderten Klimabedingungen muß ein Umbau der Wälder zu stabilen Mischwäldern erfolgen. Dies wird im Ebersberger Forst in ausgezeichneter Form praktiziert. Zudem sollte das Credo moderner Forstwirtschaft sein, nicht mehr ernten als nachwächst. Dies wir auch, so Aussage von Dr. Utschig, im Ebersberger Forst präzise eingehalten. Stolz ist er auf die Jungbestandspflege und Naturverjüngung. Dies hat gleich mehrere Vorteile gegenüber einer Pflanzung durch den Menschen: die neue Waldgeneration ist heimisch, kennt die Bedingungen vor Ort und haben dadurch besseren Halt im Boden und wächst besser. Zudem kostet der Samen nichts.

Der Ebersberger Forst ist mit seiner Größe von etwa 90 km², eines der großen zusammenhängenden Waldgebiete in Deutschland. 77 km² der Fläche befinden sich im Besitz des Freistaats Bayern, der Rest ist Gemeinde- und Privatbesitz.

Der Ebersberger Forst besteht zurzeit noch überwiegend (mehr als 70 Prozent) aus Fichtenmonokulturen. Der südliche Rand bis in das welligen Moränengebiet im Südosten ist von alten Buchen, Eichen, Ahorn, Linden, Kiefern und Lärchen gesäumt. Mit Veränderung des Klimas und der zunehmenden Erhöhung der Jahres-Durchschnittstemperatur ist die Kälte liebende Fichte in ihrem Bestand gefährdet. Aus diesem Grund wurden bzw. werden bei der Aufforstung immer mehr Buchen und andere Laubbäume gepflanzt, sowie Tannen und die nicht einheimische Douglasie. Im Verlauf der Zeit wird so die Fichten-Monokultur aus dem Ebersberger Forst verschwinden.

Mehrere Wiesen, teilweise als Wild-Obstbaumwiesen, teilweise als Schmetterlingswiesen angelegt, bringen Licht in den Wald. Hier finden Insekten, wie Schmetterlinge, Heuschrecken und Libellen Nahrung und dienen wiederum kleinen Säugetieren und Vögeln als Nahrung.

1817 wurde der Ebersberger Forst zum Wildpark erklärt und mit einem Eichenzaun eingezäunt, um die landwirtschaftlichen Schäden durch Wildschweine und äsendes Rotwild einzudämmen. Das Forstamt hat inmitten des Wildparks rund 500 ha als Wild-Ruhezone mit zwei großen Beobachtungsflächen ausgewiesen. Auf diesen mehrere Hektar großen Wildäsungsflächen soll insbesondere das Rotwild (Hirsch) tagsüber sichtbar gemacht werden. Der Bevölkerung soll damit ermöglicht werden, unsere größte heimische Wildart in freier Natur zu beobachten!

Der Ebersberger Forst ist Landschaftsschutzgebiet, Wasserschutzgebiet und Bannwald. Seit 2004 wurde der südliche Rand und der Osten des Ebersberger Forstes zum FFH-Gebiet(Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, eine Naturschutz-Richtlinie der Europäischen Union) erhoben. Die gute Erreichbarkeit und die Nähe zu München haben den Ebersberger Forst zu einem der beliebtesten Naherholungsziele der Münchner werden lassen.

Wichtige Ausflugsziele sind der Ebersberger Aussichtsturm, das Museum Wald und Umwelt mit dem angegliederten NaturErlebnisPfad der Umweltstation Ebersberger Forst sowie die beiden bewirtschafteten Forsthäuser St. Hubertus (bei Ebersberg) und Hohenlindener Sauschütt mit Waldlehrpfad und Schwarzwildgehege. Georg Rittler

Artikel vom 15.05.2019
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...