Spätes Elfmetertor sorgt für die Entscheidung

Löwen unterliegen unglücklich in Großaspach

Debüt in der Dritten Liga: Dennis Dressel. Archivfoto: Anne Wild

Debüt in der Dritten Liga: Dennis Dressel. Archivfoto: Anne Wild

München/Giesing · Der TSV 1860 München verlor vor 8.230 Zuschauern, darunter gut und gern 3.000 Anhänger der Weiß-Blauen, durch einen im Nachschuss verwandelten Strafstoß mit 0:1 bei der SG Sonnenhof Großaspach. Die Giesinger Nachwuchsspieler Dennis Dressel und Semi Belkahia gaben ihre Profipremiere in der Dritten Liga.

Bei den Gastgebern, die sich selbst »Dorfklub« nennen, standen mit Korbinian Burger und Julian Leist zwei ehemalige Juniorenspieler des TSV 1860 München auf dem Feld. Der Trainer der Sportgemeinschaft, Florian Schnorrenberg, zeigte sich nach dem Abpfiff mehr als erfreut über den Sieg seiner Mannschaft: »Es war nicht einfach. Wir hatten großen Respekt vor Sechzig.« Es habe nicht die bessere Mannschaft gewonnen, denn das waren die Gäste. »Wir hatten in der Endphase das Quäntchen Glück, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Riesenkompliment an meine Mannschaft. Sie hat aufopferungsvoll gekämpft.«

Das Spiel hatte einen verhaltenen Beginn. Die Angst vor einer Niederlage schien die Rot-Schwarzen im ersten Durchgang förmlich zu lähmen. Mit zunehmender Spieldauer übernahm der TSV 1860 das Kommando. Die Gästekurve sang sich ebenfalls warm. Debütant Dennis Dressel setzte mit einem Fernschuss aus 25 Metern ein Zeichen (36. Min.). Gegen Ende der ersten Halbzeit kamen noch Simon Lorenz per Kopfball (42. Min.) und Daniel Wein mit einem direkten Freistoß (45. Min.) zu guten Gelegenheiten. Großaspachs Schlussmann Kevin Broll parierte in allen drei Szenen souverän.

Erst im zweiten Durchgang nahm die Begegnung richtig Fahrt auf. Nach einem Doppelpass mit Sascha Mölders tauchte Benjamin Kindsvater frei vor dem Tor auf, setzte den Ball aber über den Querbalken (54. Min.). Um ein Haar wäre Dressel der Führungstreffer geglückt. Eine Hereingabe von Steinhart legte Mölders per Kopf auf den 20-Jährigen ab, dessen Schuss aus zehn Metern im letzten Moment abgefälscht wurde und neben dem Tor landete (77. Min.). Ein direkter Freistoß aus 25 Metern des eingewechselten Alessandro Abruscia wurde eine sichere Beute für Broll. (85. Min.). Zwei Minuten vor dem Ende folgte dann die kalte Dusche für die Gäste. Im Zweikampf mit Marco Hingerl im Strafraum traf Herbert Paul den Fuß seines Gegners. Schiedsrichter Justus Zorn gab Elfmeter. Marco Hiller hielt den Schuss von Shqiprim Binakaj, doch der Nachschuss von Kai Brünker rauschte zum 1:0 ins Netz (88. Min.). In der Nachspielzeit ergab sich noch einmal eine dicke Gelegenheit zum Ausgleich. Mölders legte einen Ball mit dem Rücken zum Tor stehend für Abruscia ab, dessen Versuch knapp am rechten Pfosten vorbei zischte (90. Min. + 2). Danach durften die Gastgeber jubeln.

»Wir haben unsere Abschlüsse nicht konsequent aufs Tor gebracht. Deswegen haben wir einen Sieg auch nicht verdient«, befand Löwen-Trainer Daniel Bierofka. Die mitgereisten Löwenfans feierten ihr Team für die gezeigte Leistung trotzdem mit minutenlangen Sprechchören. Auf zahlreichen Bannern kritisierten die Fans während des Spiels den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und seinen zurückgetretenen Präsidenten Reinhard Grindel sowie dessen Stellvertreter Rainer Koch.

Am kommenden Samstag, den 13. April, empfängt der TSV 1860 München um 14 Uhr den Tabellenelften SC Preußen Münster in Giesing. Anpfiff im Grünwalder Stadion ist um 14 Uhr.

(as)

Artikel vom 09.04.2019
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