Immer mehr Menschen leiden unter Hörstörungen

Wie bitte...?

München · Im Alltag sind wir ständig Lärm ausgesetzt: Geräusche von Flugzeugen, Autos, Baustellen belasten uns.

Denn der Körper kann sich nicht an dauernden Lärm gewöhnen und reagiert mit chronischem Stress.

Das hat gesundheitliche Folgen: Dauerbeschallung kann zu Schlafstörungen, Magen-Darm-Erkrankungen und Herz-Kreislauf-Krankheiten führen. Hörschäden haben bereits über 14 Millionen Deutsche - Tendenz steigend. Am häufigsten sind ältere Menschen betroffen.

Mit dem Alter nimmt die Leistungsfähigkeit des Hörorgans allmählich ab. Doch längst haben auch junge Menschen zunehmend Schwierigkeiten mit dem Hören. Dauerlärm aus dem Walkman, Techno- und Diskomusik oder auch das Röhren lauter Motoren sind »Musik« für junge Ohren. So lassen sich viele Jugendliche mit Vergnügen bei Rockkonzerten oder in Diskotheken mit einem Geräuschpegel in einem Bereich zwischen 95 und 120 Dezibel »bedröhnen«.

Das entspricht etwa dem Geräuschpegel eines Presslufthammers. Bereits der ganz normale Straßenlärm mit einer Lautstärke von rund 80 Dezibel belastet die Gesundheit. Besonders nachts ist der Körper schon für geringe Lärmpegel anfällig. Bereits das Ticken des Weckers kann als störend empfunden werden - ganz zu schweigen vom Lärm einer stark befahrenen Straße.

Der Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK Bundesverband) rät, den Lärm in der eigenen Umgebung so gering wie möglich zu halten: Zu laute Musik aus den Lautsprechern der Autoanlage beeinträchtigt nicht nur die Konzentration beim Fahren, sondern schadet den Ohren. Die Lautstärke ist dann richtig, wenn man sich trotz Musik noch in ganz normaler Lautstärke unterhalten kann. Wer sich längere Zeit in einer lauten Disko oder in einer Kneipe mit lauter Musikbeschallung aufhält, sollte seinen Ohren öfter einmal eine Pause vom Lärm gönnen und in eine ruhige Umgebung gehen.

Um den nächtlichen Verkehrslärm zu verringern, sollten Ohrstöpsel zum Schlafen getragen werden. Besonders wichtig ist: Hörprobleme nicht unterschätzen. Wer selbst merkt, dass er schlecht hört oder durch Freunde und Verwandte darauf aufmerksam gemacht wird, sollte umgehend einen Termin beim HNO-Arzt vereinbaren. Nur der Facharzt kann das Ausmaß und die genaue Ursache der Hörprobleme feststellen. Vor allem aber: Wenn eine plötzliche Hörverschlechterung oder ein akutes Ohrgeräusch auftreten, sollte sofort der Arzt konsultiert werden. GP.

Artikel vom 20.03.2002
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