Wachstum um jeden Preis?

Lebhafte Diskussionen zur Haarer Ortsentwicklung beim Workshop der CSU

Die gemeinsame Arbeit in Themengruppen bildete wieder den Schwerpunkt des Workshops. Foto: ©CSU Haar

Die gemeinsame Arbeit in Themengruppen bildete wieder den Schwerpunkt des Workshops. Foto: ©CSU Haar

Haar · Auch beim dritten kommunalpolitischen Workshop der CSU Haar am vergangenen Mittwoch wurde wieder leidenschaftlich diskutiert, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen, das starke Einwohnerwachstum der kommenden Zeit verträglich zu gestalten.

Vor dem Einstieg in die Diskussion und Lösungsentwicklung gaben die Moderatoren Andreas Bukowski und Felix Grabmeyer einen kurzen Überblick zu den Auswirkungen des Wachstums im Ballungsraum München. Neben den bekannten Folgen für den Verkehr, die Umwelt und den Platz wurden auch eher selten im Fokus stehende Aspekte näher betrachtet, wie die sich ändernde Identität einer wachsenden Gemeinde wie Haar. Interessanterweise geht das Einwohnerwachstum in Haar mit einer hohen Fluktuation einher. Ein Blick in den Statistikatlas Bayern verrät dies. Das bedeutet, dass zwar viele Menschen zuziehen, aber auch sehr viele aus Haar wegziehen. Der Saldo ist zwar positiv, d.h. Haar wächst, aber eine hohe Fluktuation ist nicht nur in Unternehmen ein Warnsignal für nachlassenden Zusammenhalt und abnehmende Identifikation.

Anschließend waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefragt. Zunächst wurden gemeinsam die Themenschwerpunkte bestimmt. Mittels Kartenabfrage und Kategorisierung der Vorschläge seitens der Moderatoren konnten drei thematische Zentren gebildet werden: Gestaltung des Ortscharakters, Bauen in die Höhe und Entwicklung der Infrastruktur. Beim Thema Gestaltung des Ortscharakters stand interessanterweise wie beim Workshop Verkehr Ende Januar wieder die Leibstraße im Mittelpunkt. Die Ideen gingen auch diesmal in Richtung einer schrittweisen Verkehrsberuhigung bei gleichzeitiger Aufwertung der Straße für Radfahrer und vor allem für Geschäfte und Restaurants.

Leidenschaftlich diskutiert wurde auch das „Bauen in die Höhe“. Gibt Haar dem Siedlungsdruck der Stadt München mehr und mehr nach und baut weiter in der Größenordnung Jugendstilpark, verschärfen sich die Probleme Verkehr, Landfraß, Identitätsverlust und Umweltbelastung immer stärker. Je höher gebaut wird, desto größer die einhergehenden Auswirkungen, da war sich die Themengruppe genauso einig wie bei der Forderung, dass kreativere Entwicklungsmodelle her müssen. In der Runde, die sich mit der Entwicklung der Infrastruktur beschäftigte, stand neben der Leibstraße, die schönere Gestaltung des Bahnhofplatzes im Vordergrund. Ein Erwerb des Bahnhofsgebäudes wurde vorgeschlagen, bessere Parkmöglichkeiten angedacht und Mittel diskutiert, das Sicherheitsgefühl insbesondere für Frauen, die spät abends am Bahnhof Haar ankommen, zu erhöhen.

Nach zwei Stunden gemeinsamer Arbeit mit anschließender Bewertung der erarbeiteten Ideen und Vorschläge ging auch der dritte Workshop der CSU Haar zu Ende, die für das zukünftige Wirken im Gemeinderat wieder eine Menge an Denkanstößen und Ideen mitnehmen konnte.

Artikel vom 28.02.2019
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