Von Beginn an fair

Fünf Schulen im Landkreis sind bereits Fair-Trade-Schulen

Carina Bischke ist die Botschafterin des Fairen Handels im Kreis Erding und ständig in dieser Sache unterwegs. Ein „Faires Frühstück“ wie hier in der Berglerner Schulaula (Bild rechts) ist eine Möglichkeit, das Thema „fairer Handel“ voranzubringen. F: kw

Carina Bischke ist die Botschafterin des Fairen Handels im Kreis Erding und ständig in dieser Sache unterwegs. Ein „Faires Frühstück“ wie hier in der Berglerner Schulaula (Bild rechts) ist eine Möglichkeit, das Thema „fairer Handel“ voranzubringen. F: kw

Erding · Es ist eine regelrechte Bewegung, die da durch den Landkreis in Gang gekommen ist: Immer mehr Schulen wollen als „Fair-Trade-Schulen“ zur Bewusstseinsbildung beitragen. Fünf Schulen sind es schon, die das Siegel tragen dürfen: Die Montessori-Schule Aufkirchen, das Anne-Frank-Gymnasium, die Mädchen-Realschule und die Schule am Lodererplatz in Erding sind mit gutem Beispiel voran gegangen.

Am Jahresanfang kam mit Berglern die erste reine Grundschule dazu. Bayernweit seien es bereits 190 Schulen, wie Carina Bischke aus Erding, der Motor hinter dem ganzen Projekt, auf Nachfrage berichtete. Tendenz steigend. Eine weitere Grundschule, nämlich Finsing, könnte noch dazukommen, wenn sie wirklich in das aufwendige Verfahren einsteigen will.

Hier stehen alle Beteiligten noch ganz am Anfang des Entscheidungsfindungsprozesses, denn so ganz leicht ist es doch nicht, wie das Beispiel Berglern zeigt. Es sind eine ganze Reihe von Kriterien zu erfüllen: So muss beispielsweise das Thema „Fairer Handel“ in geeigneter Weise im Unterricht vorkommen, es müssen Aktionen in diese Richtung laufen, es muss Öffentlichkeitsarbeit gemacht werden. Dabei könnte es recht einfach sein: Wenn – wie in Berglern – der Nikolaus in die Schule kommt und Produkte aus fairem Handel als Nikolausgeschenke verteilt, dann ist schon allein damit eine ganze Menge getan.

Die Integration des Themas in den Unterricht kann in den Projekttagen erfolgen, die in jeder Schule stattfinden. Hinter der ganzen Sache steht der Verein „Transfair“, der sich als „unabhängige Initiative zur Förderung des Fairen Handels“ versteht und Fair-Trade in Deutschland vertritt. Prominente Unterstützung erfährt die Initiative quer durch die Parteien: Norbert Blüm ist dabei, die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz Malu Dreyer sowie Alt-Bundespräsident Joachim Gauck, um nur einige wenige zu nennen.

Im Kreis Erding ist Carina Bischke die unermüdliche Antreiberin, die Schulen begleitet, die Projekttage unterstützt, und dann natürlich nach Durchlaufen des Verfahrens auch die offizielle Urkunde übergibt, die die Schule an der Außenfassade anbringen darf. Sie ist aber auch die, die in zwei Jahren wiederkommt, um zu schauen, ob die Schule die Fair-Trade-Kriterien noch erfüllt: Dass aus der Kaffeemaschine im Lehrerzimmer fair gehandelter Kaffee kommt, ist dabei nur eins von vielen Beispielen.

„Wir von Transfair sehen die Auszeichnung als Motivation, den Fairen Handel auch wirklich weiterzutreiben“, sagte sie bei der Verleihung der Urkunde in Berglern, wo die Schule ein großes Fest aus diesem Anlass ausgerichtet hat, das mit einem fairen Frühstück für alle begann. Zwei Stunden war der Elternbeirat zugange, Obst zu schnibbeln. Die Kinder tragen die Ideen und Ideale in die Familien hinein. Die Multiplikatorwirkung ging aber noch in eine andere Richtung: Als Stephan Rettig, Leiter der Grundschule Finsing, die Veranstaltung verließ, die er als Abgesandter des Schulamtes besucht hatte, meinte er, er sei „fast schon überredet.“ kw

Artikel vom 22.02.2019
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