Glanzvoller 60. Geburtstag

Ministerpräsident Markus Söder krönt die Jubiläumsfeier der CSU

Prof. Dr. Rudolf Schwarz (IABG), MdB Florian Hahn, MdL Ernst Weidenbusch, Sozial- und Familienministerin Kerstin Schreyer und Ottobrunns Bürgermeiser Thomas Loderer mit Ministerpräsident Markus Söder bei der Eintragung ins Goldene Buch der Gemeinde. Foto:

Prof. Dr. Rudolf Schwarz (IABG), MdB Florian Hahn, MdL Ernst Weidenbusch, Sozial- und Familienministerin Kerstin Schreyer und Ottobrunns Bürgermeiser Thomas Loderer mit Ministerpräsident Markus Söder bei der Eintragung ins Goldene Buch der Gemeinde. Foto:

»Wir hatten schon viele prominente Politiker bei unseren Empfängen, aber noch nie einen Ministerpräsidenten. Ich glaube nicht, dass wir das noch toppen können«, erklärte der Vorsitzende der Ottobrunner CSU, Volker Rhein, bei der 60-Jahrfeier des Ortsvereins, der von der Anwesenheit von Ministerpräsident Markus Söder gekrönt wurde.

Gefeiert wurde der runde Geburtstag in den Räumen der IABG. Die Begrüßung der Festgäste übernahm Hausherr und Geschäftsführer der IABG, Dr. Rudolf Schwarz: »Ich empfinde große Freude und auch ein wenig Stolz, dass der CSU-Ortsverband Ottobrunn seine 60- Jahrfeier hier bei uns, bei der IABG begeht. Dies ist auf den ersten Blick bemerkenswert, da unser Haus eigentlich auf Taufkirchner Flur steht. Das ist jedoch nur ein Teil der Wahrheit! Denn durch die Ottobrunner Einsteinstraße ist die IABG seit den von Franz-Josef Strauß initiierten Gründungsaktivitäten in allen Belangen und ausschließlich über Ottobrunn öffentlich erschlossen. Und von Ludwig Bölkow ist das Zitat überliefert, dass selbst München erst durch Ottobrunn bekannt geworden sei. Sie merken, es hat alles seine Richtigkeit und wir können unbeschwert diesen 60. Geburtstag feiern.« Weiter nutzte Dr. Schwarz die Gelegenheit, um beim Ministerpräsidenten persönlich für die Ansiedlung des angekündigten Campus für Raumfahrtechnik am Standort der IABG zu werben. So erklärte er: »Herr Ministerpräsident, ich sage Ihnen: Sie sind hier genau am richtigen Platz. Denn Sie haben das Thema Raumfahrt zu Ihrer Sache gemacht. Ihre Pläne, vielleicht von ein paar Ignoranten belächelt, stoßen bei denen, die etwas von der Sache verstehen, einhellig auf Zustimmung und Lob. Ich rufe Ihnen zu: Lassen Sie sich nicht von diesem Weg abbringen! Sie haben ein großes Zukunftsthema erkannt und Sie sagen zu recht: Die Raumfahrt muss wieder eine bayerische Schlüsseltechnologie werden. Und jetzt schlägt mein Herz schneller. Sie haben nämlich noch etwas gesagt, in Ihrer ersten Regierungserklärung. Da haben Sie eine eigene TU-Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie am Standort angekündigt! Lieber Herr Söder, lassen Sie mich noch einmal sagen, wie sehr wir uns wünschen, dass diese neue Fakultät auf unserem Campus Einzug hält. Wir haben unseren Hut nicht ohne Grund in den Ring geworfen. Wir wissen, dass eine solche Fakultät zu uns passt.«

Bürgermeister Thomas Loderer bekannte sich in seiner Rede ebenfalls dazu, die Anwesenheit von Markus Söder »schamlos auszunutzen«. Er warb nicht nur für den Ottobrunner und auch Taufkirchner Standort für diese Fakultät, sondern gab zu bedenken, dass vorab auch die Verkehrsprobleme vor Ort gelöst werden müssten. Möglich wäre dies beispielsweise durch einen Park & Ride-Parkplatz am angrenzenden Autobahnkreuz, der an eine Verlängerung der U-Bahn aus Neuperlach anschließen könnte. Auch gegen die Einführung von Lufttaxis hätte er nichts einzuwenden, Hauptsache, das Thema würde nachhaltig angegangen, scherzte der Ottobrunner Rathauschef. Er erinnerte Markus Söder daran, dass er schon im Jahr 2009 dem Rathaus Ottobrunn einen Besuch abgestattet habe, damals noch in seiner Funktion als Umwelt- und Heimatminister. Seinerzeit habe er schon der Gemeinde ins Goldene Buch geschrieben, eine echte »Zukunftsgemeinde« zu sein, erinnerte er.

Markus Söder zeigte Verständnis für die berechtigten Wünsche der Landkreisgemeinde, verkehrlich gut an den ÖPNV angebunden zu sein. Der Ministerpräsident versprach, dass die Wünsche nicht ungehört verklingen werden. Nicht nur die Landeshauptstadt müsse gut erschlossen sein, so seine Forderung, sondern ebenso der Landkreis. Er bekräftigte seine Aussage, dass auf dem Campus der IABG die größte Fakultät für Luft- und Raumfahrt in Europa entstehen soll, schrieb das sogar der Gemeinde ins Goldene Buch. Dabei gehe es nicht darum, dass Bayern Raketen auf den Mond schießen wollten, obwohl ihm da schon der ein oder andere Name für die Passagierliste einfiele. Vielmehr gehe es »mit dem Blick von oben besser zu verstehen, wie wir unten alles besser regeln können. Bis in die Landwirtschaft und den Artenschutz hinein.« Aber nicht nur für die Luftfahrt wolle er sich als Ministerpräsident einsetzen, sondern dafür, dass Bayern ein starkes Bundesland bleibt, das aber gleichzeitig seine Menschlichkeit bewahrt. Anhand von drei Schlagworten: modern, menschlich und sicher, führte er aus, wie Bayern den eingeschlagenen Weg noch besser gehen könne, um auch in Zukunft in Deutschland die Nummer 1 zu bleiben. Viel Applaus bekam der Ministerpräsident am Ende für seine Ansprache.

Der CSU-Ortsverbandsvorsitzende, Volker Rhein, erinnerte die Besucher schließlich mit seiner Rede wieder daran, dass es an diesem Abend nicht nur um ein Bewerbungsgespräch als Standort für den neuen Raumfahrt-Campus gehe, sondern um den 60. Geburtstag des Ortsvereins. Er ließ die Geschichte des Ortsverbandes vor den Gästen Revue passieren: Gegründet wurde er am 12. Februar 1959 im Hofbräustüberl in Ottobrunn, damals noch als Ortsgruppe Ottobrunn-Riemerling. Der erste Ortsvorsitzende wurde Willi Proch. Erst vier Jahre zuvor (am 1. April 1955) war die Gemeinde Ottobrunn selbstständig geworden. Viel Aufbauarbeit war zu bewältigen, bei der die CSU Ottobrunn eine wichtige Aufgabe leistete. Drei Bürgermeister habe die CSU seit ihrer Gründung gestellt: »Ferdinand Leiß (1962 bis 1977), Dr. Horst Stähler-May (1977 bis 1989) und seit 2007 Thomas Loderer. In den Jahren von 1972 bis 1990 stellte die CSU auch die absolute Mehrheit im Gemeinderat, berichtete Volker Rhein weiter. Wichtige Projekte wie der Bau des Rathauses, des Sportparks, der Schwimmhalle und des Wolf-Ferrari-Hauses fallen in die Legislaturperioden der CSU-Bürgermeister, betonte der langjährige Ortsvorsitzende. Aber nicht nicht politisch sei die CSU aktiv gewesen, sondern habe sich auch gesellschaftlich engagiert. So habe die CSU den mittlerweile wieder eingestellten Bürgerball ins Leben gerufen, die Ottobrunner Wiesn oder seit 1993 den Neujahrsempfang mit prominenten Festrednern. Er dankte allen ehrenamtlich engagierten für ihr Engagement, das gerade in Hinblick auf die Kommunalwahlen im Jahr 2020 wieder gefragt seien. Sein Dank galt auch dem Ottobrunner Sängerkreis und den Kaunertaler Alphornbläsern, die den Abend musikalisch umrahmten. Heike Woschée

Artikel vom 30.01.2019
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