Altstadt · Vernissage im Evangelischen Bildungswerk München

Kunst als Therapie: Bild von Martina Koch. Foto: VA

Altstadt · Malen als „Pause machen“ vom „Müssen“. So sind brillante und farbenfrohe Gemälde in Wachsmalkreide entstanden. Die Bilder von Martina Koch stehen unter dem Motto „Burnout in bunt“ und werden im Evangelischen Bildungswerk München (ebw), Herzog-Wilhelm-Straße 24/III, von Februar bis 29. März 2019 ausgestellt.

Die Vernissage dazu ist im ebw am Dienstag, 12. Februar, um 18 Uhr, Eintritt frei. Öffnungszeiten der Schau: Montag, Dienstag, Mittwoch 8.30 bis 12 Uhr und 13 bis 15 Uhr, Donnerstag12.30 bis 16.00 Uhr, oder nach Vereinbarung. Der Eintritt ist frei.

Martina Koch ist Dozentin in der Erwachsenenbildung. Sie hatte ein Burnout. Funktionieren in Beruf und Gesellschaft, dafür stets selbst Sorge tragen. Das ist Teil des menschlichen Daseins, wenn man erwachsen ist. Und genau das war ihr Problem: Erwachsensein. Eine Überdosis davon hatte sie ausgebrannt. Alles wonach sie sich sehnte, war Zeit haben, Leben spüren – im Augenblick.

„So, wie es mir in dieser Zeit ging, war ich mit meiner Außenwelt nicht kompatibel. Zumindest nicht mit der menschlichen. Im Wald fühlte ich mich wohl, im Wasser meistens auch und mit anderen Säugetieren, die ich so traf, kam ich direkt gut klar“, sagt Koch. Während ihrer Therapie beim Max-Planck-Institut für Psychiatrie entdeckte sie die heilenden Kräfte vom Malen und Schreiben – bei ihrem „Pause machen“ vom „Müssen“. Und dabei sind diese bemerkenswerten Bilder entstanden.

Ergänzt wird die Vernissage mit einer Kurzgeschichte von Martina Koch und zwei kurzen Vorträgen über die positiven Auswirkungen von Kreativität bei Burnout und anderen psychischen Erkrankungen von zwei Mitarbeiterinnen vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München (MPIP). Ulrike Pfeiffer ist zuständig für Kunsttherapie und Monika Schreiber für kreatives Schreiben beim MPIP. Musikalisch untermalt wird der Abend mit balladenartigen rhythmischen Latin-Stücken durch das Ensemble Yeni Toro & Friends.

Artikel vom 30.01.2019
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