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Die Bilanz und die Hoffnung
Eine Betrachtung zu Weihnachten 2018 von Pfarrer Gereon Sedlmayr
"Obwohl Weihnachten reales Elend zum Thema macht, hat das Fest diesen Geschmack nach Erlösung", sagt Pfarrer Gereon Sedlmayr. Foto rechts: Pfarrer Gereon Sedlmayr. Fotos: Stefan Dohl/Petrigemeinde
Vaterstetten · An Weihnachten geht es nicht nur um Geschenke und um ein paar freie Tage. Viele nützen die Zeit, in der sie sich langsam dem neuen Jahr zuwenden, zu einer Art großen Bilanz. Sie fragen sich: Was ist dieses Jahr passiert – und: Was geht vor sich in der Welt, die mich umgibt? Wenn Sie also, liebe(r) Leser(-in), aufs vergangene Jahr 2018 zurückblicken – wie Ihnen dann wohl zumute ist?
Mir selbst bereitet der Rückblick auf die großen Entwicklungen und Ereignisse 2018 ein ungemütliches Gefühl. Ich erinnere mich etwa zwar an schönes Wetter im vergangenen Sommer - aber für die Umwelt war das Jahr so furchtbar trocken. Ich grüble noch über so manches Ergebnis aus der Politik. Und es kracht an den Rändern Europas. Das Misstrauen ist ernst: Die Frage steht im Raum, ob es mit der Erde und der Menscheit auf ihr ein gutes Ende nehmen wird.
Wenn ich nun angesichts dieser Bilanz über Gott und Weihnachten philosophiere, fallen mir Notizen des im vorletzten Jahr verstorbenen Pfarrer und Schriftsteller Kurt Marti ein. Marti hat einmal geschrieben: „Gott? Jener Große, Verrückte, der noch immer an Menschen glaubt.“ Gott und verrückt – das klingt lästerlich. Gott jedoch handelt so. Er tut Dinge, die verrückt, ja geradezu unglaublich scheinen. Das berichtet die Bibel zu Weihnachten: Der Himmlische begibt sich direkt unter die Leute – ausgerechnet ans untere Ende der menschlichen Skala.
Das vielleicht allzu bekannten Geschichten machen das sehr deutlich. Der Evangelist Matthäus schildert, wie peinlich die Vaterschaftsverhältnisse für Maria und ihren Bräutigam gewesen sind – Joseph denkt daran, seine Verlobte zu verlassen. Der Evangelist Lukas erzählt von der Heimatlosigkeit der jungen Familie. Er berichtet von einem Stall. Ohne darinnen gewesen zu sein, können wir uns denken, wie übel er riecht. Hier muss das Jesuskind entbunden werden. Es ist Sprößling eines entwurzelten Paares in einer Welt, die von Typen wie Augustus und Herodes dominiert wird. Das ist das Gegenteil einer Idylle – wenn da nicht die Engel wären und vor allem Gott, der hinter dem Wirken der guten Mächte steht.
Gott gibt sein Vertrauen als ein empfindliches Kind den Menschen in die Hände. Er vertraut sich ihnen selbst an. Durch ihn wird alles tröstlich. Die Sache ist verblüffend, und auf den ersten Blick verrückt: Obwohl Weihnachten reales Elend zum Thema macht, hat das Fest diesen Geschmack nach Erlösung. Einerseits lässt es in Abgründe blicken - andererseits vermittelt es das Gefühl, dass wir einmal herauskommen aus dem Schlamassel. Weihnachten bringt die Hoffnung richtig zum Strahlen. Nicht nur im Kleinen, sondern auch im ganz Großen. „Welt ging verloren, Christ ist geboren.“ So singt man an Heilig Abend, auch in 2018. Deshalb: „Freue Dich, Du Christenheit!“
Ihnen, liebe(r) Leser(in), und auch mir selbst wünsche ich, beim Rückblick auf das vergangene Jahr diesen weihnachtlichen Impuls nicht zu vergessen. Gott hat einen Neuanfang gemacht. Dem wohnt ein Zauber inne. Mag Anderen dies verrückt oder unglaublich erscheinen – der Hoffnung tut das gut. Und mögen Andere diese kritisieren als eine unzuverlässige Buchhalterin, die die Bilanz frisiert – uns soll die Hoffnung beim Wechsel ins neue Jahr eine liebe Gefährtin sein.
Ihr Pfarrer Gereon Sedlmayr
Artikel vom 24.12.2018Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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