Weltgebetstag der Frauen bei St. Gertrud gefeiert Weltgebetstag der Frauen bei St. Gertrud gefeiert

Wenn Versöhnung sichtbar ist

Harthof/Am Hart · Seit vielen Jahren wird der Weltgebetstag der Frauen von den katholischen Gemeinden St. Gertrud und Heilige-14-Nothelfer und der evangelischen Versöhnungskirche jeweils am ersten Freitag im März gemeinsam begangen.

Über 80 Frauen folgten der Einladung am vergangenen Freitagabend.

Die Gottesdienstordnung kam diesmal aus Rumänien. Dort hatten Frauen aus sieben verschiedenen Konfessionen einen Gottesdienst entworfen unter dem Leitsatz »Zur Versöhnung herausgefordert.« Im Mittelpunkt stand die Geschichte von Abigail und David: eine Geschichte des Alten Testamentes (1. Samuel 25), die vom Mut und der Intuition einer Frau spricht, die sich auf den Weg macht, um Blutvergießen zu verhindern. Durch ihren Einsatz siegen Frieden und Versöhnung, wo Mord und Totschlag geplant waren.

Diese Geschichte wurde im Gottesdienst nicht nur erzählt, sondern sehr eindrücklich auch durch eine Pantomime vor Augen geführt. Mit ihr genauso wie mit den Texten des Schuldbekenntnisses, mit Gebeten und Fürbitten sollte Frauen in aller Welt deutlich werden, dass es gilt, auch im eigenen Lebensumfeld Mut zu fassen und Schritte auf dem Weg der Versöhnung zu gehen – auch wenn wir scheinbar nur »kleine Brötchen« backen können.

So war zu hören: »Abigail ist eine mutige Frau. Sie wagt es, ihrem starken und bewaffneten Feind ohne Waffe in der Hand gegenüber zu treten. Auch wir brauchen Mut, um Ungerechtigkeit beim Namen zu nennen und die Schwachen zu schützen.«

22 Frauen aus den drei beteiligten Gemeinden – erkennbar an ihren weißen Seidenschals - setzten sich ein für diese Botschaft, indem sie Texte lasen oder mit Flöten und Gitarre für die musikalische Ausgestaltung sorgten. Die Kollekte erbrachte fast 490 Euro und kommt Projekten vor Ort zu Gute, die vor allem die Selbstständigkeit von Frauen unterstützen.

Nach dem Gottesdienst ging es in das Jugendzentrum von St. Gertrud. Hier war Gelegenheit, sich bei köstlichen Speisen – von gefüllten Feigen über Thunfisch-, Nudel- und Reissalaten bis hin zu Rosinenkuchen – zu stärken und über das Gehörte und Erlebte auszutauschen.

Im Jahr 2003 kommt der Weltgebetstag aus dem Libanon. Dann wird die Versöhnungskirche am Harthof einladen.

Artikel vom 06.03.2002
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