Verschiedene neue Angebote der Inklusion im Münchner Stadtmuseum

"Mehrwert" für alle – mit und ohne Handicap

Die Foto-Ausstellung "LAND__SCOPE." im Stadtmuseum ist auch für blinde und sehbehinderte Menschen erlebbar, etwa Sascha Weidners Das Eismeer II (nach C. D. Friedrich), aus der Serie: Beauty remains, 2003. Foto: © VG Bild Kunst, Bonn 2018

Die Foto-Ausstellung "LAND__SCOPE." im Stadtmuseum ist auch für blinde und sehbehinderte Menschen erlebbar, etwa Sascha Weidners Das Eismeer II (nach C. D. Friedrich), aus der Serie: Beauty remains, 2003. Foto: © VG Bild Kunst, Bonn 2018

München · Das Münchner Stadtmuseum ist für alle da. Auch für Menschen mit Behinderung. Menschen, die bis jetzt auf Grund Ihrer Behinderung oft ausgeschlossen sind vom kulturellen Leben. Das Münchner Stadtmuseum will das ändern und arbeitet daran, sein Angebot stetig zu erweitern und mit seiner Haltung als gutes Beispiel voranzugehen.

Auf dem Weg, ein inklusives Museum zu werden, probiert das Museum zusammen mit den betroffenen Gruppen viel aus. Aber auch der Mehrwert der neuen Angebote für Besucher ohne Behinderung ist wichtig. Oft ist ein sinnlicher Zugang z.B. über Tastobjekte auch für Sehende ein schönes und nachhaltiges Erleben im Museum. Im Moment gibt es verschiedene inklusive Angebote in den aktuellen Ausstellungen, an denen man sieht, dass sich im Museum etwas bewegt: Etwa Tast-Morisk und Tast-Stadtwappen in der Dauerausstellung "Typisch München!"

Anlässlich des 500. Todestages von Erasmus Grasser präsentiert das Münchner Stadtmuseum zwei Tastobjekte. Die Kopien eines Moriskentänzers und des Münchner Stadtwappens befinden sich jetzt dauerhaft in der Ausstellung "Typisch München!" in unmittelbarer Nähe zu den Originalen. Die Besonderheit ist, dass sie aus dem gleichen Material wie die Originale, nämlich Lindenholz, als Tastobjekte für Blinde und Sehbehinderte in Auftrag gegeben wurden. Auch für Sehende sind die Tastobjekte ein schöne Ergänzung und vermitteln einen sinnlichen Zugang zum Inhalt und zur Materialität.

Nächster Termin einer Interaktiven Führung "Morisken" findet am 27. Dezember 2018 in der Dauerausstellung "Typisch München!" statt.

Leichte Sprache Wandtexte

Immer mehr Menschen sollen die Inhalte im Museum verstehen. Deshalb gibt es in dieser Ausstellung Wand-Texte in Leichter Sprache. Sie stehen auf einer eigenen Tafel neben dem Haupt-Text. Die Texte sind auch gekürzt. Sie beschreiben, worum es in dem jeweiligen Ausstellungs-Bereich geht. Sie sind für für Menschen mit Lernschwierigkeiten, für Personen mit wenig Deutsch-Kenntnissen und für alle als kurze Zusammenfassung

Mit Hilfe von Audiodeskriptionen zu ausgewählten Werken wird zum ersten Mal blinden und sehbehinderten Menschen die Möglichkeit geboten, eine Sonderausstellung der Sammlung Fotografie erfahrbar zu machen. Die Informationen in der Ausstellung "LAND__SCOPE." sind über Hörmuscheln abrufbar. In jeder Sektion wird stellvertretend für das jeweilige Thema ein Werk beschrieben. Nach einem kurzen Klangbild folgt eine ausführliche Bildbeschreibung, die auch blinden Personen eine Vorstellung des Dargestellten vermittelt. Der anschließende Hintergrundtext liefert vertiefende Informationen zum jeweiligen Werk. Auch sehende Besucher sind eingeladen, diese zu nutzen und zusätzliche Informationen zu den jeweiligen Werken zu erhalten.

Angebote für Gehörlose

In den vergangenen Jahren konnte ein regelmäßiges Angebot an öffentlichen Führungen mit Gebärdensprachdolmetschern etabliert werden. Auch Ausstellungseröffnungen werden inzwischen standardmäßig in deutscher Gebärdensprache gedolmetscht.

Die nächsten Termine sind:

  • Öffentliche Führung mit Gebärdensprachdolmetscher am 13. Januar 2019 in der Ausstellung „Migration bewegt die Stadt. Perspektiven wechseln“
  • Öffentliche Führung mit Gebärdensprachdolmetscher am 27. Januar 2019 in der Ausstellung "wunder.kammer – Frank Soehnles Theaterfiguren im Dialog mit der Sammlung Puppentheater“

Artikel vom 17.12.2018
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