Bogenhausen · Schriftsteller und Revolutionär

Der Schriftsteller Ernst Toller im Jahr 1923. Foto: gemeinfrei

Bogenhausen · Zum 125. Geburtstag des Schriftstellers und Revolutionärs Ernst Toller lädt die Monacensia im Hildebrandhaus (Maria-Theresia-Straße 23) für Mittwoch, 5. Dezember, um 19 Uhr, ein zur Lesung „Ich will das Lebendige durchdringen“. Der Eintritt ist frei.

Der Schriftsteller und Dramatiker Ernst Toller unterstützte die Revolution in Bayern vor 100 Jahren von Beginn an. Nach der Niederschlagung der Räterepublik 1919 wurde er festgenommen und zu fünf Jahren Haft verurteilt. Während dieser Zeit schrieb Toller autobiographische Texte und Berichte aus dem Haftalltag sowie sein berühmtes Drama „Masse Mensch“. Wegen seiner jüdischen Herkunft und seiner politischen Überzeugungen wurde der Autor nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten aus Deutschland ausgebürgert. 1939 nahm er sich im US-amerikanischen Exil das Leben.

Briefkontakt mit Mann und Roosevelt

Zeit seines Lebens pflegte Ernst Toller Briefkontakt mit wichtigsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, darunter Else Lasker-Schüler, Thomas Mann, Albert Einstein oder Franklin D. Roosevelt. Erstmals wurde die umfassende Korrespondenz nun aus hunderten Archiven in aller Welt zusammengetragen. Über 1600 Briefe, Postkarten und Telegramme sind Zeugnisse einer bewegten Zeit.

Die Herausgeber Irene Zanol, Stefan Neuhaus und Kirsten Reimers führen mit ausgewählten Briefen durch das Leben Ernst Tollers. Die Lesung ist eine Veranstaltung im Begleitprogramm zur Ausstellung "Dichtung ist Revolution", die noch bis zum 30. Juni 2019 im Hildebrandhaus zu sehen ist.

Öffentliche Führungen immer sonntags

Kostenlose Führungen durch die Sonderausstellung finden an den kommenden Sonntagen, 2., 9. und 16. Dezember, jeweils um 14 Uhr statt. Treffpunkt dafür ist am Glasanbau (Eingang Siebertstraße 2). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Artikel vom 29.11.2018
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