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Wachstum bedeutet nicht per se Erfolg

München · In der Ausgabe vom 10. November haben wir ein Streitgespräch des LBV München und der Evangelischen Studentengemeinde der LMU zum Thema Wachstum angekündigt und dafür den verkürzten Titel "Verhängnisvoller Erfolg" gewählt. Über das Thema und den Titel hat sich unser Leser Boris Jilg tiefere Gedanken gemacht:

Artikel zum Thema
Streitgespräch zum Thema Wachstum
Artikel vom 09.11.2018: Wird der Erfolg zum Verhängnis?

Unter der widersprüchlichen Überschrift "Verhängnisvoller Erfolg" wird das Wachstum Münchens thematisiert. Aber nur "mehr Menschen" ist kein Zeichen von Erfolg. Treffend werden deshalb im Artikel die eklatanten Nachteile dieses einseitigen Wachstums als Folge strategie- und ideenlosen Handelns der Stadt genannt, wie "verstopfte Straßen und Nutzungskonkurrenz um die verbliebenen Freiflächen".

Insbesondere die "Nutzungskonkurrenz um die verbliebenen Freiflächen" nimmt unverantwortliche Züge an. So befürwortet Herr Mager, Leiter der Lokalbaukommission und "in dieser Entwicklung Chancen sehend", mittlerweile ja schon das Bebauen von Münchner Landschaftsschutzgebieten, das "sturmreif Schießen" derselben könnte man auch sagen. So nämlich an der Fauststraße 90 in der Grenzkolonie Trudering, wo die Stadt den Präzedenzfall für die Bebauung von Münchner Landschaftsschutzgebieten zusammen mit einem Investor probt. Der Investor wirbt damit, dort, im Landschaftsschutzgebiet, eine Ökologische Mustersiedlung errichten zu wollen, die Vorbildcharakter habe. Schade nur, dass dieser Vorbildcharkater dem Investor selbst nicht als Vorbild zu taugen scheint, da dieser allem Anschein nach an keiner anderen Stelle, insbesondere in Müchen, derartige Siedlungen plant - möglicherweise meint der Investor, als Vorbild für die Bebauung weiterer Landschaftsschutzgebiete in München.

Vorsicht, liebe MünchnerInnen, so schonend ökologisches Bauen für die Natur sein kann, wenn in einem Landschaftsschutzgebiet gebaut wird, kommt das dessen Zerstörung gleich, egal ob schonend oder nicht. Lasst Euch Eure Lebensqualität und die letzten grünen Flächen nicht von inspirationslosen Planern und skrupellosen Investoren vernichten.

Boris Jilg 81827 München

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Artikel vom 16.11.2018
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