CSU-Ortsverband wehrt sich gegen Ausbau

Rote Karte für die Cosima-Tram

Der CSU-Ortsverband Johanneskirchen wehrt sich gegen die Abholzung hunderter von Bäumen.Foto: Reiter

Der CSU-Ortsverband Johanneskirchen wehrt sich gegen die Abholzung hunderter von Bäumen.Foto: Reiter

Johanneskirchen · In dem Dauerbrenner für oder gegen die »Cosima-Tram« macht die CSU-Johanneskirchen unter ihrem Vorsitzenden Michael Reiter und dem Stadtratskandidaten BA-Mitglied Hans Brendel jetzt ernst.

Am vergangenen Samstag trafen sich Mitglieder der CSU-Johanneskirchen und mehrere Anwohner der Cosimastraße, um in einem ersten Schritt die Bäume und Buschgruppen auf dem Grünstreifen der Cosimastraße zu zählen, die der unerwünschten Streckenführung vom Effnerplatz zum nördlichen Ende der Cosimastraße weichen müssten. In einer akribischen Unterteilung zählten sie 112 Laubbäume, die unter die Baumschutz-Verordnung fallen, sowie 195 Laubbäume, die einen Umfang unter 80 cm aufweisen.

Neben diesen 307 Bäumen müssten noch 121 Gehölzgruppen dem Ausbau weichen. Hans Brendel, der im Bezirksausschuss 13 auch den Umweltausschuss leitet und Baumbeauftragter dieses Bezirks ist, hält diesen Raubbau an der Natur für einen ökologischen Wahnsinn.

Er zählt noch weitere gewichtige Gründe gegen einen Ausbau auf: »Zuerst wurde diese Trambahnlinie mit Millionenaufwand zum Cosimabad gebaut, später mit weiteren Millionenkosten wieder eingestellt, die Schienen herausgerissen! Wie man unserer Bevölkerung einen neuerlichen Ausbau zum jetzigen »Zeitpunkt der leeren Kassen« erklären will, ist mir schleierhaft.

Die Linien-Einschwenkungen von der Effner- in die Englschalkinger Straße würde die ohnehin kritische Verkehrssituation dort noch verschärfen, der Verkehr von der Arabellastraße in die Englschalkinger Straße könnte stadteinwärts nicht mehr abbiegen, das Ausschwenken der Busse vom 100 m entfernten Busbahnhof würde problematisch, das Linksabbiegen von der Englschalkinger Straße zum Bogenhausener Krankenhaus (insbesondere für Krankenwagen) ist kritisch anzusehen, wie auch eine Ampelregelung am Cosima-Bad.«

Thomas Scheland, CSU-Kandidat für den BA 13, sieht auch für die Straßeneinmündung vom Osten in die Cosimastraße Schwierigkeiten: »Selbst wenn zusätzliche Ampeln an den Einmündungen installiert würden, könnte dies nur eine Verzögerung des einmündenden Straßen-Verkehrs bedeuten und würde weiteren Schleichverkehr fördern.«

Letztendlich würden zwischen Effnerplatz und Cosimastraße weitere Allee-Bäume gefällt, auf der Englschalkinger Straße entweder eine Fahrbahn wegfallen oder Parkplätze eleminiert, die Brücke über den Mittleren Ring auf der nördlichen Cosimastraße müsste verbreitert werden, die Besucher des dortigen Tennis-Clubs könnten nicht mehr oder nur erschwert ausfahren.

Artikel vom 27.02.2002
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