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"Dichtung ist Revolution": Ausstellung der Monacensia zum Jubiläum
Als Bayern Freistaat wurde

Turbulente Zeiten in München: Vor 100 Jahren wurde aus dem vormaligen Königreich Bayern nach einem Umsturz ein demokratischer Freistaat. Unser Bild zeigt eine Demonstration auf der Theresienwiese am 16. Februar 1919. F.: Heinrich Hoffmann/Stadtarchiv Mü.
München/Bogenhausen · Es waren turbulente Zeiten vor genau 100 Jahren, gerade in München. Am 7. und 8. November 1918 schaffte der gebürtige Berliner Sozialdemokrat Kurt Eisner dort nach einer Friedenskundgebung mit Hilfe bewaffneter Soldaten einen Umsturz fast ohne Gegenwehr.
Artikel vom 10.06.2019: "Dichtung ist Revolution": Führung
München/Schwabing · Anarchie und Gewalt
Artikel vom 02.05.2019: Vortrag über Ende der Räterepublik
Gedenken an die Niederschlagung der Räterepublik vor 100 Jahren
Artikel vom 28.04.2019: Letztes Gefecht in Giesing
Der bayerische König Ludwig III. flieht. Eisner verkündet: „Bayern ist fortan ein Freistaat.“ Am 11. November 1918 endete für das Deutsche Kaiserreich schließlich offiziell der Erste Weltkrieg.
Anlässlich des 100. Jubiläums der Novemberrevolution in Bayern widmet sich die Monacensia im Hildebrandhaus (Maria-Theresia-Straße 23) der Rolle der Schriftsteller in Revolution und Rätezeit. Die Ausstellung "Dichtung ist Revolution" stellt die Frage nach dem Verhältnis von Literatur und Politik. Zu sehen ist die Schau vom 9. November bis 30. Juni 2019. Die offizielle Eröffnung mit revolutionären Lieder der "Hochzeitskapelle" und einer Lesung des Schauspielers Thomas Birnstiel ist bereits am Donnerstag, 8. November, um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Schriftsteller als politische Akteure
Im November 1918 ruft Kurt Eisner in München den „Freistaat Bayern“ aus. Die Monarchie ist beendet und die Demokratie zum Greifen nah. Der drängende Wunsch nach Frieden und einer neuen Gesellschaftsordnung bringt Menschen unterschiedlichster politischer Richtungen zusammen: Soldaten, Arbeiter und Arbeiterinnen ebenso wie intellektuelle Kriegsgegnern. Auch zahlreiche Schriftsteller sind an den Ereignissen beteiligt. Mit Kurt Eisner, Gustav Landauer, Erich Mühsam und Ernst Toller nimmt die Ausstellung „Dichtung ist Revolution“ diejenigen Schriftsteller in den Blick, die zu wichtigen politischen Akteuren werden. Dem dichterischen Wort messen sie eine große Kraft für den gesellschaftlichen Wandel bei.
In der Frage nach der Umsetzung ihrer humanistischen Ziele sind sie sich dennoch nicht immer einig. Für ihre gegenrevolutionären Widersacher sind diese vier Schriftsteller jedoch schnell auf einen Nenner gebracht: „jüdische Literaten“, „landfremde Elemente“, „politische Hochstapler“ und „bolschewistische Agitatoren“. Ihre jüdische Herkunft wird von der Gegenrevolution alsbald für antisemitische Hetze instrumentalisiert.
Für ihren Idealismus müssen die Schriftsteller schon bald nach der Revolution um ihr Leben bangen. Kurt Eisner wird Opfer eines Attentats, Gustav Landauer von Soldaten ermordet. Erich Mühsam und Ernst Toller werden zu langen Haftstrafen verurteilt. Auch im Gefängnis kämpfen sie schriftstellerisch für ihre politischen Ziele und wehren sich gegen die rechte Propaganda sowie die staatliche Willkür. In der Zeit des Nationalsozialismus wird Toller ausgebürgert und begeht später im New Yorker Exil verzweifelt Selbstmord. Mühsam wird von den Nazis im KZ Oranienburg ermordet.
Dokumente, Briefe, Tagebücher und Fotos
Die Ausstellung „Dichtung ist Revolution“ präsentiert anhand zahlreicher biografischer Dokumente, Manuskripte, Tagebücher, Briefe, Objekte und Fotografien das Leben und Wirken der vier Schriftsteller. Die historischen Umbrüche werden insbesondere durch die umfangreiche Flugblattsammlung aus den Beständen der Monacensia erfahrbar. Es werden Exponate aus zahlreichen Archiven gezeigt.
Zur Ausstellung bietet die Monacensia ein umfangreiches Begleitprogramm mit Lesungen, Musik und Kuratorenführungen an. Öffentliche Führungen gibt es immer sonntags um 14 Uhr.
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