Revolution des Trinkens

Oberschleißheim · Führung in Schloss Lustheim

Schokoladebecher mit Chinoiserie-Dekor (Detail), Bemalung wohl von Johann Gregorius Höroldt, Meißen, um 1725. Foto: © Bayerisches Nationalmuseum München

Schokoladebecher mit Chinoiserie-Dekor (Detail), Bemalung wohl von Johann Gregorius Höroldt, Meißen, um 1725. Foto: © Bayerisches Nationalmuseum München

Oberschleißheim · Im Laufe des 17. Jahrhunderts kam es zu einem radikalen Wandel der Trinksitten. Die Handelsflotten brachten aus Asien, dem Orient und Südamerika auch Tee, Kaffee und Schokolade mit.

Wegen ihrer stimulierenden Wirkung auf den menschlichen Organismus wurden die neuen Heißgetränke zunächst als Arznei eingenommen. Doch bald kamen sie sehr in Mode und traten an die Stelle alkoholischer Getränke wie Bier und Wein, zu denen man bis dahin schon morgens griff, da Wasser oft verunreinigt war und als Krankheitsüberträger galt. Allerdings blieben die luxuriösen heißen Genussmittel noch lange ein kostspieliges Vergnügen, das sich nur der Adel und das gehobene Bürgertum leisten konnten.

Nicht weniger kostbar als die neuen Modegetränke waren die Porzellangeschirre, aus denen sie gerne getrunken wurden. Denn im Unterschied zu den bei Hofe sonst bevorzugten Silbergeschirren, leitet Porzellan die Wärme schlecht, so dass man sich nicht so leicht die Lippen verbrennt.

Mit dem Siegeszug der exotischen Heißgetränke ging auch die Entwicklung neuer Gefäßformen einher, die wir bis heute kennen. Eine Führung in Schloss Lustheim am 4. November um 14 Uhr wird erklären, warum die Teekanne bauchig ist und die Kaffeekanne hoch mit oben ansetzendem Ausguss.

Artikel vom 30.10.2018
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