Bewegende Vorträge

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Holzkirchen · Die vhs Holzkirchen startet ins Herbstsemester. Auch gesellschaftspolitische Themen gehören zu ihrem Spektrum. Am 11. Oktober wird um 20 Uhr der Vortrag: »Muslimischer Antisemitismus in Deutschland – wie groß ist die Gefahr?« von Dr. David Ranan, Politik- und Kulturwissenschaftler gehalten.

Er findet in der Gemeindebücherei, Marktplatz 1 statt. Die historische Schuld des Holocaust scheint im kollektiven Bewusstsein der Deutschen immer weniger Platz zu beanspruchen. Und das obwohl gerade in Deutschland antijüdische Tendenzen jedweder Form bislang mit großem Argwohn und besonderer Sensibilität registriert werden.

Liegt es an der zunehmenden Distanz, die die Jahrzehnte zwischen die Schrecken der NS- Zeit und unsere Gegenwart gelegt haben? Oder eher daran, dass die aktuellen Probleme, deren Lösung man als dringender empfindet, unbequeme Erinnerungen an die Vergangenheit zunehmend aus den Köpfen verdrängt? Wie auch immer Soziologen, Politiker und Historiker diese Frage beantworten: Fakt ist, dass die Glutnester des immer wieder aufflackernden Antisemitismus offensichtlich nicht auszutreten sind und in regelmäßigen Abständen die Schlagzeilen in den Medien bestimmen.

Bis vor wenigen Jahren wurde Antisemitismus in Deutschland noch als Ausdruck rechtsnationalen bzw. rechtsextremen Denkens gewertet. Inzwischen hat sich eine weitere Variante herausgebildet: Der muslimische Antisemitismus – ein relativ neues Phänomen, das zu Recht Anlass zur Sorge gibt. Wenn Nationalflaggen mit dem Davidstern in Flammen aufgehen, ein Rabbiner Attacken von Seiten arabischer Jugendlicher ausgesetzt ist, wenn muslimische Schüler ihre jüdischen Klassenkameraden mobben und Mitbürger muslimischen Glaubens bei Demonstrationen »Juden ins Gas« skandieren, empfindet der überwiegende Teil der deutschen Bevölkerung dies zu Recht als erschreckend.

Doch welchen Stellenwert nimmt der muslimische Antisemitismus unter den gesellschaftlichen Phänomenen mittlerweile wirklich ein? Stellt er tatsächlich eine konkrete Gefahr für den gesellschaftlichen Frieden in Deutschland dar? Und vor allem: Wo sind die Ursachen zu suchen? Mit diesen Fragen setzt sich Dr. David Ranan, Politik- und Kulturwissenschaftler und Autor intensiv auseinander. Der spannende Abend findet am 11.10. um 20 Uhr in der Gemeindebücherei in Holzkirchen (Marktplatz 1) statt. Der Eintritt beträgt 8 Euro.

Ein weiterer Vortrag beschäftigt sich mit dem Thema: »Mit Hitler werden wir so schnell nicht fertig«. Der Referent Hans-Ulrich-Thamer liest aus seiner Biografie am 8. November, 20 Uhr in Holzkirchen, Gemeindebücherei, Marktplatz 1. Zur historischen Aufarbeitung der NS-Zeit, insbesondere zur Person Adolf Hitlers, wurde in den vergangenen sieben Jahrzehnten eine schier unübersichtliche Fülle von Beiträgen verfasst.

Bücher, Filme, Dokumentationen versuchen sich an einer Erklärung, wie eine einzelne Person innerhalb einer hochzivilisierten Gesellschaft zu solch einzigartiger Machtfülle mit all den daraus resultierenden Folgen gelangen konnte. Ein Phänomen, so scheint es, zumal Hitler jemand war, der bis zu seinem 30. Lebensjahr ein quasi völlig bedeutungsloses Dasein am Rand der Gesellschaft führte. Sein Vortrag heißt: »Hitler – vom Nobody zum Reichskanzler«.

Eine instabile Gesellschaftsordnung, inszenierter Führerkult und eine politisch geschickte Reaktion auf soziale Erwartungen bildeten so die Basis für eine Politik, die in einen unfassbaren Vernichtungsfeldzug gegen alle jene mündete, die von der NS-Ideologie als »Feinde«“ ausgemacht und definiert wurden. Der Kostenbeitrag beträgt 8 Euro.

Artikel vom 02.10.2018
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