Verbunden mit seiner Heimat

Filmmuseum: Hommage an Ingmar Bergman bis 9. Oktober

Szene aus »Das Lächeln einer Sommernacht«.	F.: Filmmuseum

Szene aus »Das Lächeln einer Sommernacht«. F.: Filmmuseum

Altstadt · Zum 100. Geburtstag von Ingmar Bergman (14.7.1918-30.7.2007) zeigt das Filmmuseum noch bis zum 9. Oktober 2018 eine Hommage mit neun Spielfilmen des großen schwedischen Regisseurs. Nachdem einer fast vollständige Retrospektive seiner Filme 2006 konzentriert sich die Filmauswahl nun auf Bergmans Komödien, Historienfilme und seine politischen Filme.

Erstmals ist im Filmmuseum der Thriller »Menschenjagd«(1950) zu sehen, den Jon Wengström vom Schwedischen Filminstitut am 5. Oktober um 18.30 Uhr vorstellt.

Was alle Filme Ingmar Bergmans durchzieht, ist seine innige Verbundenheit zu seinem Heimatland Schweden und die tiefe Verwurzelung mit der schwedischen Kultur und Tradition, aus dem er sein gesamtes künstlerisches Potential zu schöpfen schien. Als seine größten Vorbilder nannte Bergman den schwedischen Filmpionier Victor Sjöström und den Dramatiker August Strindberg.

Eine weitere prägende Instanz für den Pastorensohn war die bürgerlich-protestantische Familie, der er entstammte. Bergman umgab sich für seine Theaterarbeit mit seiner »Wahlfamilie«, mit der er über Jahre hinweg regelmäßig zusammenarbeitete: mit dem Kameramann Sven Nykvist, den Schauspieler*innen Liv Ullmann, Harriet Andersson, Max von Sydow, Gunnar Björnstrand, Eva Dahlbeck, Jarl Kulle, Bibi Andersson, Gunnel Lindblom u.a.

Zu seinen Historienfilmen zählen Bergmans Klassiker »Abend der Gaukler« (1953) über eine Zirkusfamilie, die über Land zieht, das im Mittelalter angesiedelte Drama »Das siebente Siegel« (1957) über Glaube, Zweifel und Tod sowie »Die Jungfrauenquelle« (1960), eine mittelalterliche Legende. Bergmans Filme, die sich um Politik drehen, werden meist als beklemmende Dystopien erzählt, die in einem unbekannten Land spielen, wie der Kalter-Krieg-Thriller »Menschenjagd«, den Bergman lange nicht zur Aufführung freigab, das skandalträchtige Drama »Das Schweigen«(1963) um zwei Schwestern und ein Kind, die in einer fremden Stadt im Ausnahmezustand gefangen sind, sowie »Schande« (1968) über ein Ehepaar, das einem zerstörerischen Krieg durch die Flucht auf eine Insel entkommen will.

Alle Filme werden in der schwedischen Originalfassung mit deutschen oder englischen Untertiteln gezeigt. Die Termine finden sich unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film

Der Eintritt kostet 4 Euro. Karten können vorbestellt werden unter Tel. 089/23 39 64 50.

Artikel vom 03.10.2018
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