München · Ausstellung über ­eine vergessene Leidensgeschichte

München · Die neue Wechselausstellung »Die Verfolgung der Zeugen Jehovas in München 1933 –1945« des NS-Dokumentationszentrums München, Max-Mannheimer-Platz 1, befasst sich mit der Geschichte der Münchner Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus. Sie ist bis zum 6. Januar 2019 zu sehen.

Die Zeugen Jehovas wurden in der NS-Zeit wegen ihres Glaubens unterdrückt und verfolgt. Das NS-Dokumentationszentrum München dokumentiert mit der Ausstellung erstmals die Geschichte ihrer Verfolgung in München.

Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 wurde die Glaubensgemeinschaft verboten. Die Zeugen Jehovas lehnten den Nationalsozialismus und seine Ideologie aus religiöser Überzeugung ab, beispielsweise verweigerten sie den Hitlergruß und den Kriegsdienst. Deshalb wurden sie früh durch das NS-Regime bekämpft. Viele von ihnen wurden in Konzentrationslagern inhaftiert, manche sogar wegen Kriegsdienstverweigerung zum Tode verurteilt. Insgesamt kamen über 1.000 Zeugen Jehovas während der NS-Zeit ums Leben, Hunderte von ihnen wurden hingerichtet. Dieser staatlich sanktionierte Mord war der Anlass, im Grundgesetz der Bundesrepublik das Recht auf Wehrdienstverweigerung zu verankern.

Die Ausstellung rückt die bis heute wenig bekannte Leidensgeschichte der Zeugen Jehovas in der NS-Zeit ins Bewusstsein der Stadtgesellschaft.

Begleitend zur Ausstellung finden Vorträge und Rundgänge statt. Das NS-Dokumentationszentrum ist von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Bis 18 Jahre ist der Eintritt frei, Erwachsene zahlen 5 Euro (ermäßigt 2,50 Euro).

Artikel vom 30.09.2018
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