Spaß oder Sicherheit?

München · KJR-Fachtag »Jugendarbeit in Gefahr«

Bei Kindern und Jugendlichen ist Rafting auf der Isar sehr beliebt. Die Profis vom Erlebnispädagogischen Zentrum Tchaka des KJR tun alles für die Sicherheit. Daheim bleiben wäre sicherer, aber auch weniger aufregend.	F.: KJR München-Stadt

Bei Kindern und Jugendlichen ist Rafting auf der Isar sehr beliebt. Die Profis vom Erlebnispädagogischen Zentrum Tchaka des KJR tun alles für die Sicherheit. Daheim bleiben wäre sicherer, aber auch weniger aufregend. F.: KJR München-Stadt

München/Haidhausen · Für Freitag, 28. September, von 9 bis 13 Uhr laden Kreisjugendring (KJR) München-Stadt und die Katholische Stiftungshochschule in die Aula der Katholische Stiftungshochschule (KSH) München (Preysingstraße 83) zu einem Fachtag »Jugendarbeit in Gefahr« ein.

Helikopter-Eltern, Flachdach-Betretungsregelung mit persönlicher Sicherheitsausrüstung, Schwimmausflug nur noch mit geprüften Rettungschwimmern, Jugendliche, die den Weg zum Ferienprogramm allein bewältigen – kaum noch denkbar: Die Gesellschaft heute ist vor allem damit beschäftigt, sich gegen jedes nur erdenkliche »Risiko« zu wappnen. Sie erstickt daher in Detailregelungen und Versicherungsdenken – und die Kinder- und Jugendarbeit steckt mittendrin.

Doch Kinder- und Jugendarbeit bedeutet immer ein Abwägen von Gefahren, sie kann ohne Mut und Bereitschaft zum Risiko nicht funktionieren. Die Arbeit wird unattraktiv, wenn sie die Behütung von Kindern und Jugendlichen weiter fortsetzt und ständig neue Sicherheitsregeln aufstellt. Wo sonst sollen junge Menschen lernen, mit den eigenen Stärken und Grenzen umzugehen und sie richtig einzuschätzen? Welchen Spielraum gesteht die Gesellschaft der Kinder- und Jugendarbeit heute noch zu – wie stark verteidigt sie ihre Position und ihre Überzeugung noch? Was braucht sie dafür? Diese Fragen sollen beim Fachtag mit Fachleuten diskutiert werden.

Experten bringen ihre Ideen und Erfahrung ein, so auch Jürgen Einwanger. Der Bildungsreferent der österreichischen Alpenvereinsjugend hat sein Impulsreferat mit dem provokanten Titel »Wie riskant ist Sicherheit?« überschrieben. Er stellt seine Position aus Sicht der Kinder- und Jugendarbeit vor. Vom Leiter einer großen Münchner Freizeitstätte bis zum Geschäftsführer der Freiwilligen Feuerwehr München bringen zahlreiche weitere Fachleute ihre Erfahrungen ein.

Der Fachtag richtet sich an pädagogische Fachkräfte und Ehrenamtliche, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Die Teilnahme ist kostenlos, die Anmeldung per E-Mail an m.wenzig@kjr-m.de ist noch bis Freitag, 21. September, möglich.

Artikel vom 15.09.2018
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