Brenner-Bahnlärm-Gespräch mit dem Landrat

Robert Niedergesäß will die betroffenen Gemeinden unterstützen

Robert Niedergesäß (rechts) diskutierte am 7. September in Ebersberg mit Susanne Höpler aus Kirchseeon (Mitte) und Peter Pernsteiner aus Zorneding (links) über den steigenden Bahnlärm und die dagegen nötigen Maßnahmen.F: Norbert Neugebauer, LRA Ebersberg

Robert Niedergesäß (rechts) diskutierte am 7. September in Ebersberg mit Susanne Höpler aus Kirchseeon (Mitte) und Peter Pernsteiner aus Zorneding (links) über den steigenden Bahnlärm und die dagegen nötigen Maßnahmen.F: Norbert Neugebauer, LRA Ebersberg

Ebersberg-Vaterstetten-Landkreis · Robert Niedergesäß kennt das Thema gut aus eigenen Erfahrungen mit Lärmschutzmaßnahmen in Vaterstetten.

Daher und weil er von der Wichtigkeit des Themas für sehr viele Bürger im Landkreis überzeugt ist, sagte er zu, sich intensiv für einen wirkungsvollen Lärmschutz entlang der schon heute sehr stark frequentierten Brenner-Zulaufstrecke durch den Landkreis Ebersberg einzusetzen.

Das Thema ist für den Landkreis aber nicht ganz neu, der Kreistag hat sich in den letzten Jahren schon damit befasst und parteiübergreifend Beschlüsse dazu gefasst: »Ich möchte unseren betroffen Landkreisgemeinden bei ihren Bahnlärm-Bemühungen unbedingt beistehen. Es freut mich sehr, dass mit Vaterstetten, Zorneding und Kirchseeon bereits drei Kommunen unseres Landkreises in ihren Gemeinderäten eine einstimmige Resolution verabschiedet haben und zu Recht eine lärmtechnische Behandlung unserer Bahnstrecke gemäß den Standards einer Neubaustrecke fordern.«

Zu diesem Schluss kam er am 7. September anlässlich eines Gespräches zum Thema Bahnlärm mit Susanne Höpler, Arbeitskreis Bahnlärm Kirchseeon, und Peter Pernsteiner, Arbeitsgruppe Bahnlärm des Zornedinger Gemeinderates. Die beiden Bahnlärm- »Aktivisten« berichteten unter anderem über ihre intensiven Bemühungen zur Vernetzung der betroffenen Gemeinden speziell zwischen München-Ost und Aßling.

Dieser Abschnitt des Brenner-Nordzulaufs soll eine Blockverdichtung zur Verkürzung der Zugabstände bekommen, aber wohl keinerlei entsprechenden Lärmschutz. Höpler und Pernsteiner erläuterten, dass sie hierzu bereits Kontakt mit Otto Steinberger, dem Bezirksausschussvorsitzenden von Trudering-Riem, und Gabriele Müller, der Bürgermeisterin von Haar aufgenommen hätten und demnächst ein Termin mit Hans Fent, dem Bürgermeister von Aßling, anstünde.

Höpler betonte unter anderem, dass »schon heute viele Landkreisbürger in Vaterstetten, Zorneding, Kirchseeon, Grafing und Aßling einem hohen gesundheitsschädlichen Lärm durch die Bahn ausgesetzt sind. Spätestens mit Fertigstellung des Brenner-Basistunnels dürfte der Lärm besonders durch erheblich mehr Güterzüge extrem ansteigen. Zudem werden die Züge dann auch noch deutlich länger, schwerer und schneller.«

Pernsteiner ging sogar noch einen Schritt weiter: »Der Bahnlärm wird viel früher deutlich ansteigen, weil durch die LKW-Blockabfertigung der Österreicher auf der Inntalautobahn großer Handlungsbedarf besteht. Hierzu sieht die Bayerische Staatsregierung bereits kurzfristig Möglichkeiten, die Zugkapazität unserer Bahnstrecke um 100 weitere Güterzüge täglich zu erhöhen. Ich befürchte, dass sich damit die Zahl Güterzüge gegenüber heute bereits in drei bis vier Jahren verdoppeln dürfte.«

Für Landrat Niedergesäß steht fest: »Wir müssen gemeinsam für einen vernünftigen Lärmschutz an der Bahnstrecke sorgen.« Deshalb sagte er zu, das Thema Bahnlärm bereits auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des ULV-Ausschusses des Kreistages am 26. September zu setzen: »Ich möchte, dass auch der Kreistag eine Bahnlärm-Resolution gemäß den jüngsten Gemeinderatsbeschlüssen verabschiedet.

Noch im Herbst soll es auch ein erstes öffentliches Hearing im Landratsamt geben, um die betroffenen Gemeinden mit Vertretern aus der Politik, dem Verkehrsministerium und der Bahn zu vernetzen und gemeinsam die nächsten Schritte zu vereinbaren – nur gemeinsam sind wir stark.«

Artikel vom 11.09.2018
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