Dramen, Abenteuer, Komödie

Internationale Stummfilmtage vom 6. bis 12. September

Greta Garbo und John Gilbert verliebten sich beim Dreh für den Stummfilm »Es war« (Flesh an the Devil).	Foto: VA

Greta Garbo und John Gilbert verliebten sich beim Dreh für den Stummfilm »Es war« (Flesh an the Devil). Foto: VA

Altstadt/München · Die »Internationalen Stummfilmtage« mit Klassikern und Raritäten der Stummfilmkunst eröffnen am Donnerstag, 6. September um 19 Uhr die neue Spielzeit des Filmmuseums mit dem Hollywoodfilm »Flesh and the Devil« (1926) von Clarence Brown mit John Gilbert und Greta Garbo, der das Image der »Göttlichen« begründete.

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Bis zum 12. September werden Stummfilme aus Schweden, den USA, Japan, Österreich, der Sowjetunion, Frankreich, Belgien und Deutschland gezeigt. Die Musiker*innen Richard Siedhoff, Joachim Bärenz, Günter A. Buchwald und Masako Ohta begleiten die Filme live im Kino, das mit frisch gepolsterten Sesseln einlädt.

Im Programm ist u.a. die Großproduktion »Ben Hur: A Tale of the Christ«(1925), der teuerste Stummfilm aller Zeiten, dessen legendäres Wagenrennen mit 47 Kameras aufgenommen wurde; Ramon Novarro spielt darin die Titelrolle, Fred Niblo führte Regie. (7. September um 21 Uhr)

Der österreichische Film »Die Stadt ohne Juden« (1924) nach dem provokanten Roman von Hugo Bettauer beschreibt die Utopie der Verbannung der Juden aus Wien und die dramatischen wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Folgen. Die Prophezeiungen des Films sind beklemmend und gelten bis heute als erstes künstlerisches Statement aus Österreich gegen den Antisemitismus. Die neue Restaurierung wird von Nikolaus Wostry vom Filmarchiv Austria vorgestellt, die Aufführung am 9. September um 18.30 Uhr findet in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum statt.

»Der Mann, der das Gedächtnis verlor« ist ein bildgewaltiger Klassiker aus der Sowjetunion von Fridrich Ermler, der erstmals ungekürzt zu sehen ist. Der Bahnarbeiter Filimonow verliert als Soldat im Ersten Weltkrieg durch einen Schock sein Gedächtnis. Als er sich zehn Jahre später wieder erinnern kann, reist er durch ein neues Land und ist verblüfft von den Veränderungen seit der Oktoberrevolution 1917. Auch heute noch visuell beeindruckend sind die Sequenzen, in denen Filimonows Bewusstsein optisch transparent wird sowie die experimentellen Assoziationsmontagen. (9. September um 21 Uhr).

Ein musikalisches Experiment ist die moderne Begleitung von Masha Khotimski, die G.W. Pabsts Drama »Abwege« (1928) zum Abschluss der Stummfilmtage am 12. September um 21 Uhr vorstellen wird. Brigitte Helm spielt darin die Frau eines reichen Rechtsanwalts, die, von ihrem Mann vernachlässigt, sich mit einem Kunstmaler einlässt und sich in das Berliner Nachtleben stürzt. Die Ehekrise wird hier zum Anlass für ein flirrendes Gesellschaftsporträt der Weimarer Zeit. Gezeigt wird die neue Restaurierung des Filmmuseums.

Alle Termine finden sich unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film Karten können vorbestellt werden unter Tel. 0 89/23 39 64 50. Der Eintritt kostet 6 Euro (mit Live-Musik).

Artikel vom 03.09.2018
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