Ungebrochener Andrang

Mini-München zählt in der ersten Woche 12.000 Bürger

Schon Minuten nach der Eröffnung waren die Straßen Mini-Münchens bevölkert. Die Zeltstadt im Olympiapark mit ihren voneinander unabhängigen Gebäuden stellt die städtische Struktur besser dar als die bisherigen Konzepte in einer Veranstaltungshalle.	Foto:

Schon Minuten nach der Eröffnung waren die Straßen Mini-Münchens bevölkert. Die Zeltstadt im Olympiapark mit ihren voneinander unabhängigen Gebäuden stellt die städtische Struktur besser dar als die bisherigen Konzepte in einer Veranstaltungshalle. Foto:

München · Weit über 12.000 Kinder und Jugendliche haben trotz großer Hitze ihre Stadt in Besitz genommen.

Alle 2 Jahre: Mini München, die Spielstadt
Mini München-Themenseite: Die Spielstadt für Kinder
Kinder sind Akteure und Macher in dem kulturpädagogischen Ferienprogramm

Bereits um 8 Uhr standen an den ersten beiden Tagen die schnellsten Mini-Münchner Bürgerinnen und Bürger vor den Toren der Stadt und um 10 Uhr – wenn das Startsignal ertönt – waren alle Tagesbändchen ausgegeben, sodass die Veranstalter zeitweise keine Ausweise und Bändchen mehr ausgeben konnten.

In diesem Jahr ist die Kinderspielstadt im Olympiapark zuhause, auf der Fläche des inzwischen abgerissenen Olympia-Radstadions. Das Konzept, Mini-München in Form einer »Zeltstadt« aufzubauen, welches mangels Halle aus der Not geboren wurde, ist aufgegangen. Ähnlich dem Dorf von Asterix und Obelix, liegt Mini-München von einem Holzzaun umgeben, eingebettet zwischen Wiesen, Bäumen und dem Würmkanal. 17 Zelte in unterschiedlichen Größen, ergeben ein geschlossenes Stadtbild, Straßenführungen in und um Mini-München, auf denen die Busse und Taxis der Spielstadt verkehren, runden das Bild ab. Schattige Sitzgruppen auf öffentlichen Plätzen laden zum Verweilen ein. Um der Hitze etwas entgegenzusetzen, gibt es neu den Beruf des »Wassersprenglers«, die ausgestattet mit Wassersprühflaschen durch die Straßen ziehen und den Bürgerinnen und Bürgern eine Erfrischung spenden.

Alle Betriebe – von der MiMüZ (Zeitung) über den Handwer­kerhof bis zur Hochschule – sind fest in Kinderhand. Es wird gekocht, geschrieben, studiert, gebaut, entwickelt, geforscht und flaniert. Entgegen den Bestrebungen der Städte München (will keine dritte Startbahn) und Berlin (kann keinen Flughafen bauen) hat der Stadtrat Mini-Münchens den Bau und Betrieb eines eigenen Flughafens genehmigt. Ganz unumstritten war die Entscheidung nicht: Demos haben stattgefunden, Wasserschlachten wurden organisiert. Klingt gefährlich, ist aber alles absolut gewaltfrei. Unterm Strich erfahren die Kinder, wie demokratische Entscheidungsprozesse funktionieren und dass die Mehrheit aus subjektiver Sicht vielleicht nicht immer recht hat, aber in der Demokratie recht bekommt.

Auch auf ganz andere Entwicklungen reagiert die Stadt. Da sich gegen 15 Uhr, zwei Stunden vor Spielschluss, die Spielstadt spürbar leert und die ersten Bürgerinnen und Bürger in die Schwimmbäder gehen, ist der Bauhof mit der Entwicklung eines Badehauses beauftragt worden.

Ein Besuch von »Mini-München Mitte« in der Akademie-Galerie im U-Bahnhof Universität lohnt sich ebenfalls. ­Mini-München Mitte ist ein Ort der Information, Diskussion und des Austausches über das künstlerische und pädagogische Projekt Spielstadt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Der Besuch ist jederzeit möglich.

Artikel vom 11.08.2018
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