Unterschleißheim · Wettschwimmen um den »Spukpokal«

Beim mitternächtlichen »Spukschwimmen« war der Start in schummriges Blau- und Rotlicht eingetaucht und von leicht gruseliger Musik umrahmt. Foto: privat

Unterschleißheim · Schon zum zweiten Mal veranstaltete das Sehbehinderten- und Blindenzentrum Südbayern (SBZ) in Unterschleißheim zum Schuljahresende ein 24-Stunden-Schwimmen.

Ziel der Veranstaltung ist es, möglichst viele, besonders sehbehinderte- und blinde Schüler, für diesen Ausdauersport zu begeistern, den sie auch in ihrer Freizeit ein Leben lang ausüben können.

Die Zahlen, Daten und Fakten beweisen, dass der große Erfolg vom letzten Mal sogar noch übertroffen werden konnte. Insgesamt haben an der Sportaktion 105 Personen teilgenommen – davon waren 75 SBZ-Schüler, 5 Geschwisterkinder und 25 Erwachsene (Lehrkräfte, Erzieherinnen, Eltern und ehemalige Schüler).

Die insgesamt von allen Teilnehmern in den 24 Stunden geschwommene Strecke belief sich auf 418,3 km (beim letzten Mal waren es knapp 394 km). Als Anreiz für die Anstrengungen winkten Pokale und Medaillen. So gab es jeweils für die längsten Einzelstrecken einen Pokal für Grund-, Mittel- und Realschüler sowie für Erwachsene (Männer und Frauen getrennt). Ebenso erhielt die jüngste Teilnehmerin (10 Jahre) und der jüngste Teilnehmer (7 Jahre) je einen Pokal. Um auch den Teamgeist anzuspornen, konnten zudem Mannschaften gebildete werden.

Es fanden sich sehr viele verschiedene Teams, die aus Familien oder Schülergruppen bestanden. Immerhin vier Mannschaften erhielten einen Pokal, etwa die Grundschul-Gruppe »Die Bananen« für eine geschwommene Gesamtstrecke von 26.000 Metern. Der Höhepunkt war natürlich die längste Strecke zwischen 0 und 1 Uhr nachts zu schwimmen, um den »Spukpokal« zu gewinnen. Dafür fand der Start bei schummrigem Blau- und Rotlicht und leicht gruseliger Musik statt. Den Pokal für diesen »Mitternachtswettstreit« konnte schließlich Melih Kadam aus der 7. Klasse für 1.900 Meter mit nach Hause nehmen.

Die Bahnen des Hallenbades waren die ganze Zeit über gefüllt, sogar zwischen 1 und 6 Uhr morgens. Das engagierte Technik-Team hielt die Schwimmer und Zuschauer 24 Stunden lang mit passender Musik und Lightshows bei guter Laune. Ab 19 Uhr abends zeigte das SMV-Team in der Sporthalle für diejenigen, die eine Pause brauchten, Zeichentrickfilme. 40 Schüler übernachteten in der Sporthalle, um auch nachts immer wieder mit dem Schwimmen starten zu können. Die teilnehmenden Internatsschüler schliefen in ihren Gruppen. Für das leibliche Wohl hatten die Eltern mit einem sehr reichhaltigen »All-You-Can-Eat-Buffet« gesorgt, das für jeden Geschmack genügend Auswahl bot. 24 Stunden mit viel Wasser und Spaß waren ganz schnell vorbei – alle Teilnehmer können auf ihre Leistungen wirklich stolz sein.

Artikel vom 07.08.2018
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