Sozialministerium sammelt Althandys für ein Sozialprojekt

Der Berg gesammelter Althandys im Sozialministerium soll bis Sonntagabend noch größer werden. Foto: StMAS

München · Über 100 Millionen alte Handys vergammeln in deutschen Schubladen und mit ihnen wertvolle Rohstoffe wie Kupfer, Gold, Silber, Platin und Palladium ebenso wie Kobalt, Indium, Tantal, Neodym und Metalle der seltenen Erden.

Um diese Metalle wieder in den Rohstoffkreislauf zu bringen, müssten die alten Handys recycelt werden. Stattdessen schlummern sie in deutschen Wohnungen.

Immer wieder gibt es Aktionen, in denen alte, ungenutzte Handys gesammelt werden. Aktuell bietet das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales eine solche Aktion an. Ziel ist es dabei einerseits, die wichtigen Rohstoffe der Wiederverwertung zuzuführen, andererseits soll damit der »Weiße Rabe« unterstützt werden. Das Inklusionsunternehmen »Weißer Rabe« in München beschäftigt Menschen mit seelischen Erkrankungen, die gebrauchte Mobiltelefone zerlegen und recyceln: »Diese Menschen helfen nicht nur, die Umwelt zu schonen.

Sie haben eine Aufgabe, die ihren Möglichkeiten und Ressourcen angemessen ist. Und sie sind sehr stolz auf ihre Arbeit«, erklärte Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer.

Um den »Weißen Raben« zu unterstützen, hat die Ministerin dazu aufgerufen, alte Handys direkt am Ministerium in der Winzererstraße 9 (nördliche Maxvorstadt) abzuliefern. Bis Ende Juli waren dort über 150 Handys abgegeben worden. Am Sonntag, 5. August, endet die Aktion. Bis dahin werden alte und ungenutzte Handys an der Pforte des Sozialministeriums angenommen. Die Pforte ist rund um die Uhr besetzt, sodass sich der Weg auf jeden Fall lohnt. Damit möglichst viele Handys zusammenkommen, ruft die Ministerin zum Endspurt auf und bittet alle Handybesitzer um Unterstützung: »Schauen Sie zuhause nach – irgendwo liegt sicher noch das alte Handy, das kaputte Smartphone oder ein nicht mehr verwendetes Gerät. Wir freuen uns, wenn Sie Ihre Mobiltelefone bei uns vorbeibringen.«

Die größten Bedenken haben die Nutzer verständlicherweise, wenn es um persönliche Daten geht, die noch in irgendeinem Speicher der Geräte schlummern. Aber da kann Schreyer Entwarnung geben: »Keine Angst wegen möglicherweise gespeicherter Daten. Sie werden zuverlässig gelöscht. Der ›Weiße Rabe‹ hat ein Zertifikat für Datenvernichtung.«

150 Handys sind an sich schon ein ganz gutes Etappenziel, aber angesichts der rechnerisch bis zu zwei Millionen Althandys, die allein in München existieren, lässt sich dieser Wert bis Sonntagabend sicher noch ordentlich aufstocken.

Artikel vom 04.08.2018
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