»Es begann mit den Strümpfen...«

Vaterstetten/Zor­ne­ding · Tobias Manke über seine Zeit bei der Nachbarschaftshilfe

Auf dem Weg zum Bufdi-Einsatz: Tobias Manke (19) fährt für die NBH auch den mobilen Mittagstisch.	Foto: NBH

Auf dem Weg zum Bufdi-Einsatz: Tobias Manke (19) fährt für die NBH auch den mobilen Mittagstisch. Foto: NBH

Vaterstetten/Zor­ne­ding · Sein Start bei der Nachbarschaftshilfe Vaterstetten (NBH) katapultierte ihn quasi in eine neue Welt. Tobias Manke (19) aus Zorneding hatte gerade sein Fachabitur an der FOS Wasserburg Ausbildungsrichtung Technik geschafft, als er als Bundesfreiwilliger (Bufdi) auf seine erste Tour bei der NBH ging.

»Es begann mit den Strümpfen«, erinnert sich Manke heute und meint damit das An- und Ausziehen von Kompressionsstrümpfen bei fast ausnahmslos älteren Damen. Ein Job, den vermutlich nicht jeder junge Mann so selbstverständlich und freundlich erledigt hätte wie der Abiturient.

Die Nähe zum Menschen war indes das ausgesprochene Ziel seines Engagements als Bufdi. »Nach den so abstrakten und eher seelenlosen Schulthemen wie Technik oder Mathematik lag mir viel daran, Menschen zu treffen und ihnen zu helfen«, erzählt Manke. Bei der NBH hatte er dazu viel Gelegenheit: er begleitete erst Krankenschwestern auf ihren Touren. Später erledigte er selbstständig kleinere, aber wichtige Aufträge wie den Strumpfwechsel. Er war als Kurier für den mobilen Mittagstisch im Einsatz, leistete Begleitdienstfahrten etwa zum Friedhof, machte Autopflege, erledigte Gartenarbeit. »Einmal sollte ich auch ein Hundegrab in einem Garten ausheben«, so Manke. »Das war ein schwerer Tag für die alte Dame, aber das kleine Grab für ihren Begleiter war ihr sehr wichtig und damit auch mir.«

Letztlich habe er viel von den Begegnungen mit den Menschen profitiert und kann eine soziale Auszeit nur jedem empfehlen. Der Bundesfreiwilligendienst ist ein Angebot an Frauen und Männer jedes Alters, sich außerhalb von Beruf und Schule für das Allgemeinwohl zu engagieren. »Ich habe ja mein Berufsleben noch vor mir«, sagt Manke. »Durch die Arbeit bei der NBH habe ich erfahren, wie wichtig gute und freundliche Kommunikation ist. Das kommt mir später sicher im Umgang mit Kollegen zugute. Verständnis und Empathie für die Mitmenschen sind wichtig und nützlich. Das habe ich gelernt.«

Den Job bei der NBH hat er nach Ablauf der neun Monate Bundesfreiwilligendienst freiwillig um zwei Monate verlängert: »Weil es eine interessante und wichtige Arbeit ist und ich nicht monatelang faulenzen will«, sagt Manke. Danach geht es dann aber doch zurück in die eher abstrakte Welt: Energie- und Bautechnik will Manke ab Herbst studieren – und wird in seinem Job dann sicher ein guter Kollege.

Artikel vom 20.06.2018
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