Dramatische Szenen

Erding · Probleme bei Feuerwehreinsatz

Erding · Die Freiwillige Feuerwehr Erding zieht monatlich Bilanz ihrer Einsatztätigkeiten. Was sich wie eine nüchterne Statistik liest, ist fast immer mit menschlichen Schicksalen verbunden, die auch an den Rettern nicht spurlos vorbeigehen. Besonders dann nicht, wenn trotz aller Bemühungen ein Todesopfer zu beklagen ist. So war es auch in der vergangenen Woche, als ein 31-Jähriger beim Schwimmen im Kronthaler Weiher verunglückte. Feuerwehr und Notarzt gaben alles, konnten aber das Leben des Mannes nicht mehr retten.

Eine solche Situation stellt natürlich eine psychische Belastung dar. Umso schlimmer, wenn dieser Druck von außen ohne Not, zum Teil sogar böswillig, erhöht wird. So berichtet die Erdinger Feuerwehr im Zusammenhang mit diesem Einsatz von Problemen, den Einsatzort von Schaulustigen freizuhalten. Dabei sei es vereinzelt sehr schwierig gewesen, die Badegäste etwas nach weiter vom Landeplatz des Rettungshubschraubers zu entfernen. Während dieser Maßnahmen seien teilweise Beleidigungen geäußert worden, die an den Einsatzkräften, die ihre Arbeit gewissenhaft und sorgfältig machen wollen, nicht einfach so abprallen. Mit Nachdruck konnten die Helfer schließlich durchsetzen, dass die Absperrung des Einsatzbereichs akzeptiert wurde, wenngleich mehrmals etliche Passanten zurechtgewiesen werden mussten. Die Anwesenden akzeptierten die Maßnahmen nach Erklärungen der Feuerwehr schließlich, allerdings erfordert ein solcher Einsatz einen Extraaufwand, der die eigentliche Aufgabe beeinträchtigt. Grundsätzlich zeigt die Feuerwehr Verständnis für die spontane Reaktion der Menschen.

Es sei normal und liege auch in der Natur des Menschen, dass man neugierig ist und schnellstmöglich wissen will, was sich zugetragen hat. Jedoch helfe es allen Beteiligten, Betroffenen, Helfern und Passanten, wenn ein paar einfache Regeln eingehalten würden. So bitten die Helfer die Passanten darum, Abstand zur Einsatzstelle zu halten – egal, wie groß das berechtigte Informationsbedürfnis sein mag. Schnelle Hilfe hat Vorrang. Weil alles schnell gehen muss, bleibt den Einsatzkräften auch keine Zeit für ausführliche Höflichkeit. Schnelle, kurze und mit Bestimmtheit ausgesprochene Anweisungen werden leicht als Unfreundlichkeit ausgelegt. Zu unrecht. Auch hier gilt: Es muss einfach schnell gehen. An eines sollte man immer denken: Man könnte selbst die verunglückte Person sein und wäre dann für schnelle und gewissenhafte Hilfe sehr dankbar. Dieses Recht sollte allen zukommen.

Artikel vom 07.06.2018
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...