Studenten und Roboter

Garching · Ausstellung über 150 Jahre Fakultät Maschinenwesen

Johnnie ist ein an der TUM entwickelter mobiler Roboter, der aus über 1.000 Einzelteilen besteht. 17 angetriebene Gelenke ermöglichen ihm einen Gang von bis zu 2,4 km/h.     Foto: dm

Johnnie ist ein an der TUM entwickelter mobiler Roboter, der aus über 1.000 Einzelteilen besteht. 17 angetriebene Gelenke ermöglichen ihm einen Gang von bis zu 2,4 km/h. Foto: dm

Garching/München · Hier kommt Johnnie. Er ist 15 Jahre alt, wiegt 50 Kilogramm und ist 180 Zentimeter groß. Er ist eine Laufmaschine auf der Ausstellung der Fakultät Maschinenwesen, die heuer ihren 150-jährigen Geburtstag stolz feiert.

Mit dem Erfolgsmodell »Wissenschaftsunternehmen« steht die Technische Universität München für die Erfolgsgeschichte »made in Germany«. Ihre Studiendisziplinen haben den Aufstieg zum führenden Land der Technik mitgeprägt, was Besucher auf der aktuellen Ausstellung bestaunen können.

Im Jahr 1868 als »Mechanisch-Technische Abteilung« der Polytechnischen Schule in München gegründet, schaut die Fakultät Maschinenwesen der TUM auf eine nicht nur erfolgreiche, aber auch beeindruckende Geschichte zurück. Sie entspricht nämlich in besonderer Weise der Maxime, der »gewerblichen und industriellen Welt den zündenden Funken der Wissenschaft zu bringen«, wie es Karl Max von Bauernfeind als erster Rektor der TUM postulierte. Heute ist die Fakultät Maschinenwesen eine der (forschungs-)stärksten Maschinenbau-Fakultäten in Deutschland.

Die Ausstellung »150 Jahre Fakultät Maschinenwesen« zeigt beispielhaft, was die Studenten so geleistet haben. Schautafeln, Exponate und Themeninseln demonstrieren die Innovationskraft der Fakultät und ihrer Lehrstühle, die stets mit der rasanten Entwickung von Technik, Wissenschaft und Gesellschaft in einem Zusammenhang steht. Dies veranschaulichen die historischen wie auch zukunftsorientierten Objekte. »Bei uns geht es immer um die Zukunft«, sagt der Geschäftsführer Dr. Till von Feilitzsch und weist sodann auf den hier entwickelten Laufroboter hin. »Laufende Maschinen faszinieren die Menschen seit Jahrhunderten.« Bereits Ende der sechziger Jahre, so kann man in Garching nachlesen, begannen zahlreiche Forschungsgruppen, sich mit der Realisierung laufender Roboter zu beschäftigen.

Roboter in Garching

Dank der rasanten Entwicklung von Aktorik, Sensorik und Rechenleistung können heute hochkomplexe Systeme »auf die Beine gestellt werden«. Ein Vorreiter war auch der humanoide Roboter »Johnnie«, welchen unter anderem der Lehrstuhl für Angewandte Mechanik sowie für Steuerungs- und Regelungstechnik der TU München mitentwickelten. Weitere topmoderne Highlights der Ausstellung sind Drohnen, 3D-Druck oder Maschinen aus der Medizintechnik. Das Feld ist sehr breit. »Wir freuen uns über unseren exzellenten Ruf«, so der Geschäftsführer. »Wir belegen bei Rankings oft den ersten Platz in Deutschland und gehören damit der ›Champions League‹ an. Die Studenten kommen von der ganzen Welt hierher.

Mittlerweile ist quasi einer von vier Studenten ausländisch.« Bei ca. 5.000 Studenten ist dies jede Menge und macht den Standort Garching zu einer internationalen Salatschüssel, beziehungsweise zu einem internationalen Maschinenwerk. Aber von wegen »Maschinen seien nur etwas für Männer«. Viele Mädels finden an ihnen Gefallen und schreiben sich an der Fakultät ein. Der erste Schritt. »Arbeitslose Ingenieure? Fehlanzeige,« sagt der Geschäftsführer ganz zufrieden. »Bei aller Digitalisierung: Maschinenbauer werden immer wichtig sein.«

Diese Erfolgsgeschichte ist nun für Experten sowie für Laien verständlich, interaktiv und multimedial erklärt. Die Hauptausstellung in der Fakultät für Maschinenwesen ist auf dem Campus Garching in der Magistrale in der Garchinger Boltzmannstraße 15 noch bis 10. Juni zu sehen. Die parallele Ausstellung am Stammgelände der TUM ist in der Immatrikulationshalle in der Arcisstraße 21 in München bis 14. Juni zu sehen.

Artikel vom 02.06.2018
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